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12.11.2021 | 01:16 | Weihnachtsbaum-Saison 

Bleiben Preise für Weihnachtsbäume 2021 stabil?

Schmalfeld / Nienborstel - Zum Start der Weihnachtbaumsaison haben die Produzenten stabile Preise angekündigt.

Christbäume
Für viele Menschen in Deutschland gehört zu Weihnachten ein festlich geschmückter Tannenbaum ins Wohnzimmer. Die Preise sollen trotz hoher Inflation stabil bleiben. Wer Wert auf Ökologie legt, findet Alternativen zum konventionell erzeugten Baum. (c) proplanta

Nordmanntannen in bester Qualität sollen wie im Vorjahr zwischen 20 und 27 Euro je Meter kosten, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holsteinischer Weihnachtsbaumproduzenten, Jörg Engler, am Donnerstag in Schmalfeld (Kreis Segeberg). Blaufichten kosten demnach 12 bis 16 Euro je Meter, Fichten 9 bis 12 Euro.

Im nächsten Jahr müssten die Produzenten ihre gestiegenen Kosten allerdings weitergeben, kündigte Engler an. Auf die Verkaufspreise im Handel hätten die Erzeuger aber keinen Einfluss. Auf dem Hof von Frank Schümann eröffnete die Landwirtschaftskammer zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft am Donnerstag mit der Übergabe der ersten Nordmanntanne an eine Schmalfelder Tagespflegeeinrichtung für Senioren die Weihnachtsbaumsaison im Norden.

Wer eine Alternative zum konventionell erzeugten Weihnachtsbaum mit Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln sucht, kann in diesem Jahr erstmals eine Ökoförstertanne der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten kaufen. Die Nordmanntannen wachsen unter Obhut der Förster seit 2014 heran.

In Nienborstel (Kreis Rendsburg-Eckernförde) haben Horst und Natascha Rieger im Auftrag der Landesforsten die Organisation für den Verkauf direkt im Wald übernommen. Sie hoffen ab dem zweiten Adventswochenende auf viele Besucher und bieten zur Nordmanntanne aus dem Wald auch Suppe, Wildbratwurst und Glühwein an.

Bei einer letzten Inspektion der Schonung durfte Frank Schmelzkopf von der DRF Luftrettung bereits die erste ökologisch erzeugte Nordmanntanne für die Rettungswache in Rendsburg aussuchen.

Mit einer konventionellen Weihnachtsbaumkultur hat die Fläche der Ökoförstertannen in Nienborstel wenig gemein. Der Boden federt feucht, Gräser wachsen kniehoch und vereinzelt versuchen kleine Weiden und Eichen, etwas Licht zu ergattern. Die vielleicht 15.000 Bäumchen auf 2,5 Hektar sind - obwohl gleich alt - unterschiedlich groß.

«Wir düngen nicht», sagte Jens-Birger Bosse, der bei den Landesforsten für biologische Produktion zuständig ist. Er erwartet in diesen Tagen das Bio-Zertifikat für seine Bäumchen. Jede Art von Chemie ist tabu. Dennoch zeigen die bis zu mehr als zwei Meter großen Nordmanntannen den für ihre Art typischen, gleichmäßigen Wuchs. Für jede gefällte Tanne werde eine neue nachgepflanzt, sagte Bosse.

«Es braucht keiner ein schlechtes Gewissen zu haben, hier einen Baum zu sägen.» Für die Landesforsten ist die Ökoförstertanne ein Nebengeschäft auf rund zehn Flächen im Land, das zunächst auch nicht weiter ausgebaut werden solle. Bosse ist überzeugt, dass ein Wald, der traditionell ökologisch bewirtschaftet wird, auch der richtig Platz für die Produktion von Weihnachtsbäumen ist.

Engler betonte, dass in den konventionell bewirtschafteten Weihnachtsbaumkulturen im Vergleich etwa zu Getreide wenig Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Ohne Düngung allerdings könnten die Bäumchen auf sandigen Standorten nicht wachsen. Einen Trend zur Umstellung auf ökologischen Anbau bei den Erzeugern sieht er nicht.

Der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer, Hans-Caspar Graf zu Rantzau, wies auf die mehrere Monate lange Frist zwischen der Anwendung eines Insektizids zum Beispiel gegen Läuse während der Wachstumsphase und dem Verkauf der Bäume zu Weihnachten hin. Nach Englers Angaben haben verschiedene Untersuchungen keine Belastungen durch Weihnachtsbäume in der Raumluft ergeben.

Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger erwartet in diesem Jahr wieder einen Absatz von rund 23 Millionen Bäumen in Deutschland. Sie stammen zum überwiegenden Teil aus heimischer Produktion. Der mit Abstand beliebteste Baum ist seit vielen Jahren die Nordmanntanne.

dpa/lno
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