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16.06.2010 | 11:20 | Stopp nach geschlossenem Widerstand der Landnutzer 

Kein Rotwild an der deutsch-niederländischen Grenze

Bonn - Das von bestimmten Kreisen im Nachbarland Niederlande betriebene Rotwildprojekt muss endlich aufgegeben werden.

Kein Rotwild an der deutsch-niederländischen Grenze
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband jetzt berichtet, haben RLV-Präsident Friedhelm Decker sowie die Vorsitzenden der von der geplanten Auswilderung des Rotwildes betroffenen Kreisbauernschaften Krefeld-Viersen und Heinsberg, Heinz-Josef Tölkes und Bernhard Conzen, diese Entscheidung der niederländischen Landwirtschaftsministerin, Gerda Verburg begrüßt.

In den vergangenen Monaten hatte das Vorhaben, im Nationalpark De Meinweg Rotwild einzubürgern, bei Land- und Forstwirten, insbesondere aber im Gartenbau, zu erheblicher Unruhe und großer Besorgnis geführt, wären damit doch massive Schädigungen an den land-, gartenbau- und forstwirtschaftlichen Kulturen zu befürchten gewesen. Dank geschlossenen Widerstandes der Landnutzer war es gelungen, in Deutschland eine breite Ablehnungsfront auf der politischen Ebene gegen das Vorhaben aufzubauen und sicherzustellen. Lediglich das Regionalforstamt Niederrhein glaubte noch, das Projekt unterstützen zu müssen, das von großen Geldgebern aus den Niederlanden getragen wurde.

Trotz dieser starken Ablehnung in Deutschland, an der Spitze NRW-Landwirtschaftsminister Eckhart Uhlenberg und Landrat Peter Ottmann aus dem Kreis Viersen, ließen die niederländischen Betreiber keine Zweifel, dass sie ihr Vorhaben zum Erfolg bringen wollten. Der Landesbauernverband in der Provinz Limburg (LLTB) sah sich deshalb Ende April veranlasst, in Herkenbosch zu einer Pressekonferenz einzuladen und bat dazu um Unterstützung von deutscher Seite.

In einer gut besuchten Veranstaltung, an der ebenso Politiker aus den Niederlanden wie auch aus Nordrhein-Westfalen teilnahmen, konnte vor zahlreichen Land- und Forstwirten, sogar überwiegend aus Deutschland, die massive Ablehnung grenzüberschreitend sehr eindrucksvoll deutlich gemacht werden. Im Nachgang zu dieser Veranstaltung hat denn auch noch RLV-Präsident Decker in einem Schreiben die niederländische Landwirtschaftsministerin eindringlich gebeten, dem Vorhaben endlich Einhalt zu gebieten, dürften doch vermögende Geldgeber aus dem Nachbarland ihre persönlichen Interessen nicht zu Lasten der Land- und Forstwirtschaft sowie des Gartenbaus auf deutscher Seite ausleben.

Wie jetzt aus den Niederlanden berichtet wird, hat die niederländische Landwirtschaftsministerin angesichts des gewaltigen Widerstandes das Vorhaben nunmehr gestoppt. Verburg hat zur Begründung insbesondere darauf hingewiesen, dass nicht geklärt sei, wer für die zu erwartenden Wildschäden durch die Rothirsche aufkomme. Außerdem sei keine Regelung dafür getroffen, wenn das Rotwild die deutsche Grenze überschreite.

„Für die Land- und Forstwirtschaft ist die Aufgabe des niederländischen Projektes ein bedeutsamer Erfolg“, stellten Decker, Tölkes und Conzen dazu fest. Besonders erfreulich sei die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Limburgischen Bauernverband (LLTB) gewesen. Nachdem in Deutschland schon ein klares „Nein“ feststand, habe dieser die deutsche Seite um Unterstützung gebeten, um ihre ablehnende Haltung in die dortige Diskussion einzubringen. „Dies hat die Berufskollegen entlang der Landesgrenze noch näher zusammenrücken lassen und unterstreicht einmal mehr, wie man mit einem gemeinsamen Eintreten auch über die Landesgrenze hinaus erfolgreich sein kann. Das starke Engagement, insbesondere unserer Berufskollegen vor Ort, hat sich gelohnt“, zogen Decker, Tölkes und Conzen ein zufrieden stellendes Fazit. (RLV)
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