„Wenn wir die ehrgeizigen Ziele bei der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln erreichen wollen, müssen wir alle Register ziehen können. Das beginnt bei der
Züchtung und mündet im minimalisiertem und digital unterstützten Pflanzenschutz“, erklärte Becht am Dienstag (15.11.) bei einem Besuch des Instituts für Rebenzüchtung auf dem Geilweilerhof in Siebeldingen, wo er sich über die Forschungsarbeit der Wissenschaftler informierte.
Der Staatssekretär zeigte sich überzeugt, dass es nur mit Innovationen möglich sei, die Tradition des Weinbaus zu erhalten und das immaterielle Weltkulturerbe zukunftsfest zu machen. Der Geilweilerhof mit seinen Züchtungsanlagen ist Teil des Julius Kühn-Instituts (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, und beheimatet das einzige Weingut in der Trägerschaft des Bundes.
Zusammen mit dem Weincampus, dem Dienstleistungszentrum
Ländlicher Raum (DLR) und der AgroScience GmbH in Neustadt sei die Pfalz ein Epizentrum im Bereich moderner Züchtungsmethoden, hob Becht hervor. Wie es in Zukunft mit der Forschung weitergehen soll, erläuterte der Direktor des Instituts, Prof. Reinhard Töpfer.
Nach seine Angaben werden auf dem Geilweilerhof in weltweiten Wildrebenstämmen jene Eigenschaften lokalisiert, welche die Pflanzen eine eigene Widerstandsfähigkeit gegen die gefährlichen Pilzkrankheiten entwickeln lassen. Gelinge das, könnten die
Winzer ihre Pflanzenschutzapplikation deutlich reduzieren. „Die Züchtung dieser Rebsorten ist eine Generationenaufgabe“, betonte Töpfer. Es dauere im
Schnitt 25 bis 30 Jahre, bis sich eine neue Rebsorte bewährt habe und in die Sortenliste aufgenommen werden könne.