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11.04.2022 | 14:48 | Forschungsvorhaben 
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1,4 Millionen Euro für Forschung zu Landwirtschaft auf Moorböden

Oldenburg - Mit 1,4 Millionen Euro fördert das Land Forschungsvorhaben zur künftigen landwirtschaftlichen Nutzung von Moorflächen.

Nutzung von Moorflächen
(c) proplanta
Sie sollen unter anderem die Frage klären, welche Möglichkeiten Landwirte für eine klimaschonende Bewirtschaftung haben und welche Folgen dies für die Höfe und die regionale Wirtschaft hat, wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Montag mitteilte.

Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) übergab den entsprechenden Förderbescheid in Oldenburg an den Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Gerhard Schwetje. Intakte Moorböden binden viel Kohlenstoff und sind daher wichtig für den Klimaschutz. Entwässerte Moore setzen hingegen viel Kohlendioxid frei.

Demnach sollen unter anderem die Wasserstände im Moor durch Grabensysteme und Stauwehre angehoben werden - damit wird der Ausstoß von Kohlendioxid in Moorflächen verringert. Ein besserer regelbarer Wasserrückhalt im Moor sei auch gut für den Hochwasserschutz und sichere zudem Erträge in trockenen Jahren, hieß es.

Die Forschungsvorhaben richten sich auf landwirtschaftliche Flächen in der Geestniederung im Landkreis Cuxhaven, im Gnarrenburger Moor (Kreis Rotenburg) und im Ipweger Moor (Landkreis Wesermarsch). Dort werden vornehmlich Milchkühe gehalten. Die Landwirtinnen und Landwirte in den Gebieten wirtschaften vor allem auf Dauergrünland.

Für die Grünen im Landtag schlug deren Sprecher für Naturschutz, Christian Meyer, die Einrichtung einer eigene Landesgesellschaft für Moorschutz vor. Auch Landvolk-Präsident Holger Hennies hatte bereits die Gründung einer Landesmoorgesellschaft gefordert.

Laut einer kürzlich geschlossenen Bund-Länder-Vereinbarung sollen bis 2030 die jährlichen Treibhaus-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Moorflächen um fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente gesenkt werden. Dem Land zufolge gibt es in Niedersachsen etwa 366.000 Hektar Moor, von denen rund 70 Prozent landwirtschaftlich genutzt werden.
dpa/lni
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 12.04.2022 10:15 Uhrzustimmen(6) widersprechen(7)
Vor ca. 10 Jahren wurden noch X Genehmigungen zum Torfabbau erteilt.
2016 wurde dann ein guter Kompromiss gefunden:

"Christian Meyer sagte, beim Torfabbau sei zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Torfin­dustrie eine „Lösung mit hohem Klimaschutzfaktor“ erzielt worden. Grundlage dafür war ein gemeinsames Konzept von Naturschutzbund und Torfwirtschaft mit dem Ziel, einen sanften Ausstieg aus dem Torfabbau zu erreichen. Das hat deshalb große Bedeutung, weil Nieder­sachsen das moorreichste Land ist. Der Minister betonte zugleich, für die landwirtschaftliche Nutzung auf Moorböden sei – auch als Ergebnis des Beteiligungsverfahrens und der Erörte­rungstermine – eine Schutzklausel eingebaut worden."
Aus und mehr:
https://www.stk.niedersachsen.de/startseite/presseinformationen/kabinett-beschliet-ueberarbeiteten-entwurf-des-landesraumordnungsprogramms---landwirtschaftsminister-meyer-novelle-ist-ein-gelungener-kompromiss-143229.html

2017
S.74
"Niedersächsische Moore sind wertvolle CO2-Speicher, sie gilt es zu schützen.
• Wir wollen, dass Torfabbau auf dafür vorgesehenen Flächen weiter möglich ist.
Sofern die Landwirtschaft nicht beeinträchtigt wird, sollen entsprechende
Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt werden können.
• Wir werden ein Förderprogramm auflegen, damit bis zu 50 landwirtschaftliche Betriebe
langfristig Torfmoose produzieren und nach weiteren Ersatzstoffen geforscht werden kann."
Aus:
https://cdu-niedersachsen.de/wp-content/uploads/2017/08/Regierungsprogramm_2017-2022.pdf

Dann passierte wieder fast nichts in der Sache
und jetzt fangen wir wieder an
mit Forschung,
nicht zu fassen.

Einige Döspaddel/innen kann sich ein Land wie Deutschland leisten aber der Bestand ist ja völlig aus dem Ruder gelaufen, und sollte kräftig reduziert werden.
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