Die
Getreideernte ist bereits seit einiger Zeit abgeschlossen, und jetzt im Herbst beginnt die Ernte der Sojabohnen. Die eiweißreichen Körner befinden sich in den tief hängenden Hülsen und können nach der Ernte und Verarbei-tung an Rinder, Schweine und Geflügel verfüttert werden. Der kontinuierliche Rückgang der in Europa heimischen Eiweißpflanzen wie Ackerbohnen und Erbsen und die ständig steigende Abhängigkeit von Sojaimporten aus Übersee, haben für die Praxis in Bayern Fragen aufgeworfen. Gedeiht diese Eiweißfrucht in Bayern und ist eine vergleichbare Qualität für die Fütterung zu erreichen?
Um diese Frage beantworten zu können, werden an drei Standorten in Bayern 12 Sojabohnensorten auf ihre Eignung und Ertragsleistung für unsere bayeri-schen Anbauverhältnisse geprüft. Bereits der Anbau der Sojabohnen hat bei den Landwirten das Interesse geweckt. Anfang Juni informierten sich über 80 Landwirte in der Nähe von Langenbach bei Freising und verschafften sich einen ersten Eindruck von dieser wärmeliebenden Leguminose. Aktuell steht nun die Ernte der Versuche und der Praxisflächen an. Nach der Auswertung der Versuchsergebnisse wird sich zeigen, ob der Sojabohnenanbau generell in Bayern wirtschaftlich ist und klimatisch eine Chance hat. Damit lässt sich dann auch die Frage beantworten, ob und unter welchen Bedingungen wir in Deutschland zukünftig einen Teil des fehlenden Eiweißfutters für Rinder und Schweine selbst erzeugen können. (LfL)