Dies sagen Forscher um Yukiko Hirabayashi von der Universität von Tokio voraus. Deutlich häufiger könne es dagegen in Südostasien, Indien, Ostafrika und den nördlichen Anden in Südamerika
Überschwemmungen geben, schreiben sie im Fachblatt «Nature Climate Change».
Sogenannte Jahrhundertfluten könne es dort gegen Ende dieses Jahrhunderts an einigen Flüssen alle 10 bis 15 Jahre geben. Ein deutscher Klimaforscher sieht diese Ergebnisse aber kritisch.
Die Wissenschaftler aus Japan legten ihrer Studie elf globale Klimamodelle zugrunde. Nach Ansicht der Autoren könnte es auch in der Türkei, in Zentralasien, der Mitte Nordamerikas und im südlichen Teil von Südamerika künftig seltener
Hochwasser geben.
Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) äußerte sich jedoch skeptisch zu den Ergebnissen der Studie. Temperaturen und mittlere Niederschläge seien mittlerweile recht gut prognostizierbar.
«Regionale Veränderungen bei Extremniederschlägen dagegen sind mit globalen Klimamodellen sehr schwer vorherzusagen, denn sie hängen von der Topographie ab», sagte der Physiker. Außerdem erfassten Klimamodelle bestimmte stark nichtlineare Prozesse noch nicht zuverlässig.
In der Studie fehle zudem ein Vergleich der für heute in den Modellen vorhergesagten Hochwasserrisiken mit Beobachtungsdaten: «Das Paper lebt allein in der "Modellrealität".» (dpa)