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06.01.2011 | 01:45 | Dioxin-Skandal 

Hamburger Futtermittelhersteller belieferte fast 140 Kunden

Hamburg - Ein Hamburger Futtermittelhersteller hat fast 140 Kunden in Norddeutschland mit Produkten beliefert, die Spuren von Dioxin enthalten haben.

Futtermittel
Das teilte die Gesundheitsbehörde am Mittwoch in Hamburg mit. Es wurden sechs landwirtschaftliche Abnehmer in Mecklenburg-Vorpommern beliefert, 74 in Niedersachsen und 59 in Schleswig-Holstein. Die Behörden in den Ländern seien informiert. Der Hamburger Hersteller ist eine von vielen Firmen, die von Harles & Jentzsch aus Uetersen dioxinbelastete Vorprodukte gekauft haben.

Da das belastete Mischfett nur in geringen Mengen den Endprodukten zugesetzt worden sei, seien die Grenzwerte für Dioxin in Futtermitteln vermutlich nicht überschritten, sagte Behördensprecher Rico Schmidt. Gegenwärtig würden Proben untersucht; die Ergebnisse sollen in der kommenden Woche vorliegen. Falls das Mischfutter so gering belastet sei, wie es die Experten erwarten, dürften die Restmengen des Herstellers in den Handel gebracht werden.

Die Behörde warnte davor, die Gefahr durch die mögliche Dioxin- Belastung zu überzeichnen. Ein 75 Kilogramm schwerer Mann müsse pro Woche 80 Eier mit einem Dioxingehalt von fünf Pikogramm essen, um gesundheitliche Risiken einzugehen. Die festgestellten Höchstmengen in belasteten Eiern hätten zwischen zwei und zwölf Pikogramm gelegen. (dpa)
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Kommentare 
AnnA schrieb am 06.01.2011 12:28 Uhrzustimmen(96) widersprechen(50)
Der erneute Futtermittelskandal zeigt mal wieder die agrarindustriellen Strukturen in der Landwirtschaft. Es sind die vielen –aber nur zu einigen wenigen Mutterkonzernen gehörenden- Futtermittelhersteller, die kostenminimierend chemische Reststoffe dem Tierfutter beimischen. Dass hier ein gewinnbringender Kreislauf stattfindet, der nur einigen wenigen zugute kommt, aber vielem schadet, bemerkt man nicht nur daran, dass das Dioxin aus dem von Landwirten hergestelltem Biodiesel stammt sondern auch daran, dass die Futtermittelindustrie sich Ihre abhängigen Abnehmer/Landwirte/Mäster selbst schafft. Denn es sind genau diese grossen Mutterkonzerne der Futtermittelbranche die in ganz Deutschland übergrosse Mastanlagen bauen wollen.
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