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15.12.2017 | 16:31

Soja-Frontermin rudert auf 301,73 EUR/t zurück: Südamerikas Sojaernte droht höher ausfallen - ab Jahreswechsel kippen Exportzölle auf argentinisches Soja

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt wurde unterstützt durch gute Exportergebnisse in den USA, jedoch scheint sich die Aussicht über eine womöglich doch bessere Sojaernte Südamerikas, insbesondere Brasiliens, weiter zu klären.

Sojabohnenpreis Entwicklung Dezember
(c) flariv - fotolia.com

 In den USA erreichten die Exporte bei US-Sojabohnen mit 1.452.600 t gegenüber 2.015.800 t in der Vorwoche wieder ein beachtliches Ergebnis, China war größter Käufer. Auch der Soja-Crush fiel mit 174,7 Mio. bushel höher aus als im September von 145,4 Mio. bushel. Dabei erwarten die US-Soja-Crusher 5 % Wachstum bei der Verarbeitung, sorgte die weltweit steigende Schweine- und Hähnchenproduktion zu höherer Nachfrage nach Futtermitteln.

Doch in Südamerika werden die Sojaernten für die kommende Ernte immer weiter hochgedreht. In Argentinien fielen die Niederschläge zuletzt höher aus als erwartet. Die Sojaaussaat war laut Getreidebörse Buenos Aires zu 63 % fortgeschritten, gegenüber 53 % in der Vorwoche und 67 % im Vorjahr. Noch liegen die Prognosen der einheimischen Analysten zur Sojaernte weiterhin bei 53-55 Mio. t, das USDA erwartet 57,0 Mio. t gegenüber 57,8 Mio. t im Vorjahr. Aber der Regen könnte schnell zu Anpassungen nach oben führen. In Brasilien waren dagegen laut AgRural bereits 92 % der Sojabohnenfläche gegenüber 84 % in der Vorwoche bestellt mit 1 % Fortsprung zum Fünf-Jahresmittel.

AgRural erhöhte seine Prognose zur Sojaernte Brasiliens von 100,2 Mio. t im Vormonat auf zuletzt 112,9 Mio. t, der Handel erwartet gut 110 Mio. t. Fakt ist, dass sich die Prognosen immer mehr dem hohen Vorjahresniveau von 114 Mio. t näher. Das USDA beließ ihre Prognose zur Sojaernte Brasiliens jedoch vorerst bei 108,0 Mio. t gegenüber 114,1 Mio. t im Vorjahr. Zu allem Überfluss wertete der brasilianische Real ein weiteres Mal gegenüber dem US-Dollar ab, was brasilianische Ursprünge noch besser im Wettbewerb platzieren.

So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 301,73 EUR/t (Mittwoch: 304,87 EUR/t, für März mit einem Minus von 3,30 EUR/t bei 305,16 EUR/t und für Mai mit einem Minus von 3,31 EUR/t bei 308,59 EUR/t. Der Fronttermin für US-Sojamehl notierte bei 300,81 EUR/t (Mittwoch: 302,67 EUR/t), der Termin für März sank um 3,74 EUR/t auf 304,55 EUR/t und für Mai um 3,71 EUR/t auf 306,89 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Morgen bei 1,1785 USD/EUR.  Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt für prompte Termine bei 294,00 EUR/t (Mittwoch: 296,00 EUR/t), für Liefertermine Q1/18 bei 293,00 EUR/t (Mittwoch: 295,00 EUR/t) und Q2/18 bei 296,00 EUR/t (Mittwoch: 298,00 EUR/t) EXW Hamburg.

Tendenz: Der internationale Sojamarkt gab weiter nach, kochen Befürchtungen nach wie vor darüber hoch, dass China momentan mehr Sojaimportiert als verarbeitet. Sicher droht ab Jahreswechsel mehr Sojaschrotangebot aus Argentinien, sinken dann die Exportzölle für Farmer und Handel. Und womöglich fällt die Sojaernte Südamerikas doch höher aus, als zuvor erwartet.
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