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07.12.2016 | 18:16 | Warenterminbörse 

Sojabohnen ziehen auf 359,00 EUR/t an

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt legte diese Woche einen Zick-Zack-Kurs hin, je nach Exportverlauf bei US-Sojabohnen ging es nach oben oder nach unten. Dabei wird der Druck von Südamerika schärfer. China will mehr auf südamerikanische Bohnen kaufen, was mit dem höheren US-Dollar zusammenhängt. So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 359,00 EUR/t (Freitag: 357,25 EUR/t).

Sojapreis
(c) Dusan Kostic - fotolia.com

Zwar trübten in den USA vorerst schwächere Exporterfolge die Stimmung ein, erreichten die Exporte an US-Sojabohnen letzte Woche mit 1.399.000 t gegenüber 1.898.600 t in der Vorvorwoche und 1.418.700 t Mio. t zuvor ein eher moderates Ergebnis, liegen die Exportziele angesichts der hohen US-Sojaernte mit wenigstens 1,6-1,8 Mio. t pro Woche sehr hoch. Jedoch die neuesten US-Exportinspektionen über 1.910.189 t hellten die Stimmung wieder auf. Seit 1.September wurden 24,2 Mio. t exportiert, gut 4,8 Mio. t mehr als im Vorjahreszeitraum. Einzig vom Sojaöl erhielten Sojabohnen Unterstützung, getrieben durch eine weitere Verteuerung beim Rohöl.

Der Sojamarkt reagiert weiterhin sensibel auf zwei neue Strömungen: Die Chinesen kaufen vermehrt Sojabohnen aus Südamerika. Seit den US-Wahlen ist der US-Dollar gegenüber fast allen anderen Währungen gestiegen. Dies dürfte dazu  führen, dass China seine Nachfrage ab Dezember verstärkt aus Südamerika deckt. Dabei werden die USA sicher geeignete Strategien finden, um den Sojapreis zu steuern.  Dennoch: Die südamerikanischen Exporte fielen im November auf ein Monatstief von 0,4 Mio. t gegenüber knapp 1,8 Mio. t  im Vorjahr. Im Zeitraum September-November 2016 lagen die Sojabohnenexporte Südamerikas mit 4,6 Mio. t weniger als halb so hoch als im Vorjahreszeitraum von 10,9  Mio. t. Dies spiegelt sich auch in den anhaltend höheren US-Exportbuchungen wider.

Druck kommt bei Sojabohnen bald aus Südamerika. Die Sojaernten Südamerikas entwickeln sich gigantisch und vor allem zeitiger. In Argentinien sorgen trocknere Wetterbedingungen kurz für einen zügigen Erntestart. Dazu gibt es Annahmen da-rüber, dass die Ernte in Argentinien nicht wie bisher erwartet rund 57 Mio. t erreichen wird, sondern nur 55 Mio. t oder weniger. In Brasilien rechnet Celeres mit einer Sojabohnenernte von 102,9 t, was ein neuer Rekord wäre. Bekanntlich setzte das brasilianische Getreideamt Conab seine Prognose für Brasiliens Sojabohnenernte von 104,0 Mio. t auf 103,5 Mio. t nach unten (Vorjahr: 96,5 Mio. t), da die vermehrt frühreifen Sorten weniger Ertrag bringen. Brasilien fährt eine neue Rekordernte ein, darüber gibt es kaum noch Zweifel. Die Ernte kommt früher, was Brasilien ein größeres Zeitfenster für die Sojavermarktung ebnet zum Nachteil der USA.

Die Weltbilanz zu Sojabohnen zeigt, dass der Sojahandel weltweit um 7 Mio. t auf 139,2 Mio. t ansteigen wird. Dabei werden Sojabohnenexporte 2016/17 der USA um 3 Mio. t auf 55,8 Mio. t und Brasiliens um 4 Mio. t auf 58,4 Mio. t zulegen, während die Exporte Argentiniens um 0,6 Mio. t auf 9,3 Mio. t sinken. China soll mit 86 Mio. t gut 3 Mio. t mehr Sojabohnen importieren als im Vorjahr. In der EU-28 soll danach der Import um 1,5 Mio. t auf 13 Mio. t zurückfallen, wegen einer höheren Präreferenz von Leguminosen und anderen Eiweißträgern.

Tendenz: Die Sojapreise erholten sich nach dem Exporteinbruch der Vorwoche. Jedoch nimmt der Marktdruck aus Südamerikas weiter zu. Der hohe US-Dollar begünstigt Sojaimporte aus Südamerika. Bei uns verteuert der niedrige Eurokurs Sojabohnen und Sojaschrot in die EU-28.
proplanta
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