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Dabei übertrafen die US-Sojaexporte mit 3,1 Mio. t diese Woche die Erwartungen des Handels beträchtlich. Mit Importen von 2,3 Mio. t Sojabohnen legte China erstaunlich zu, was angesichts der angekündigten Drosselung der Sojaimporte Chinas wegen Abbau von etwa 3 Mio. t Lagerständen für einige Überraschung am Markt sorgte. Dies setzte den Fronttermin in Chicago gegenüber Mitte der Woche aber nur 0,25 EUR/t auf 337,15 EUR/t nach oben. Vermutlich hängt der Importschub Chinas mit der beabsichtigten Exportverringerung aus Südamerika zusammen.
Für den Zeitraum Juli-Dezember wird ein Rückgang von 29,2 Mio. t im Vorjahr auf 22,0 Mio. t erwartet. Die stärksten Einbrüche werden in Brasilien um 6,2 Mio. t, in Argentinien 0,5 Mio. t und in Uruguay um 0,3 Mio. t erwartet. Dabei könnten argentinische Sojaanbauer bewusst Bohnen zurückhalten, weil die Verlockung groß ist, noch die Senkung des Exportzolls von 30 auf 25% zum Ende dieser Vermarktungssaison abzuwarten. Zudem will China die Importe von DDGs, ein Nebenprodukt der Mais-Ethanol-Verarbeitung verringern, was höhere Sojanachfrage bedeutet.
Überschattet wird der Sojamarkt allerdings durch spürbar höhere Ernteerwartungen bei Sojabohnen in den USA, wobei heute Abend der neue WASDE-Report für mehr Aufschluss sorgen dürfte. Bleibt die Witterung gut, sollte die US-Sojaernte die veranschlagte Menge von 106 Mio. t in den USA um mehr als 2-4 Mio. t übertreffen, meinte zuletzt der Handel.
Fazit: Bei Sojabohnen ging es erneut nach oben. Die letzten Exportzahlen sprechen für deutlich mehr Lagerabbau in den USA, besonders die wieder anspringende Nachfrage Chinas beflügelte den Markt. Höhere Erwartungen zur neuen Sojaernte in den USA könnten den Markt allerdings wieder nach unten bringen.