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18.05.2020 | 14:34

Regierung berät über strengere Regeln für Schlachthöfe

Corona-Infektionen Schlachthöfe
Schon wieder 92 Infektionen in einem Fleischbetrieb. Die Branche mit vielen Subunternehmern und Arbeiter-Sammelunterkünften ist von Corona-Ausbrüchen besonders betroffen. Der Arbeitsminister will dagegen vorgehen. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Debatte über Schlachthöfe: Lust auf Fleisch mit fatalen Folgen

Hunderte Corona-Infektionen in der Fleischindustrie, wo viele Ausländer zu Billiglöhnen arbeiten, haben eine Diskussion über die Branche ausgelöst. Am Montag soll sich das Corona-Kabinett mit Vorschlägen für mehr Arbeitsschutz in Schlachthöfen befassen.

Vier Fakten zum Fleischkonsum:

- Der Fleischverbrauch in Deutschland übersteigt den weltweiten Durchschnitt um das Doppelte, er beträgt pro Kopf und Jahr fast 90 Kilogramm. Zieht man den Knochenanteil ab, verzehrt jeder Bürger in Deutschland gut 60 Kilo Fleisch - zu zwei Dritteln vom Schwein.

- Der hohe Fleischkonsum hat viele negative Folgen für die Umwelt - Beispiele sind zu viel Nitrat im Grundwasser, Ammoniak in der Luft und Antibiotika im Boden. Dabei ist zu bedenken, dass 60 Prozent der deutschen Agrarfläche für Futter verwendet werden, denn hierzulande werden rund 26 Millionen Schweine und knapp zwölf Millionen Rinder gehalten. Deutschland ist auch weltweit größter Exporteur von Schweinefleisch.

- Die Fleischerzeugung schadet dem Klima, vor allem die Rinderhaltung. Die Produktion eines Kilos Rindfleisch verursacht 7 bis 28 Kilo Treibhausgase, während Obst oder Gemüse bei weniger als 1 Kilo liegen. Der Grund: Kühe stoßen große Mengen Methan aus, das bei der Verdauung entsteht. Und wenn Gülle auf die Felder kommt, entsteht Lachgas. Beide Gase sind um ein Vielfaches klimaschädlicher als Kohlendioxid: Methan laut Umweltbundesamt 25 Mal, Lachgas fast 300 Mal.

- Auch für die Gesundheit ist zu viel Fleisch nicht gut. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, pro Woche nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst zu essen. Das entspricht einer Jahresmenge zwischen 15 und 31 Kilogramm - also der Hälfte des derzeitigen Durschschnittsverbrauchs.
dpa
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