«Wenn uns der Wettbewerb im Einzelhandel günstige
Lebensmittelpreise beschert, dann ist dies aus Verbrauchersicht zwar erfreulich», sagte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker der Deutschen Presse-Agentur.
An der Supermarktkasse würden aber nicht die «wahren Preise» für Milch, Fleisch oder Käse gezahlt. «Die inakzeptablen Zustände in der Tierhaltung, beim Umwelt-, Klima- und Arbeitsschutz machen die niedrigen Preise überhaupt erst möglich.»
Der Politikansatz, immer nur noch mehr Steuergeld in das System zu pumpen, sei gescheitert, kritisierte Rücker vor der
Agrarmesse Grüne Woche in Berlin, die wegen der Corona-Pandemie am kommenden Mittwoch und Donnerstag nur mit einem digitalen Konferenzprogramm stattfindet.
«Solange unsere landwirtschaftlichen
Betriebe auf dem heutigen
Weltmarkt bestehen müssen, sind sie in einem brutalen Unterbietungswettbewerb gefangen - auf Kosten des Klimas, der Umwelt, der Tiere und der Höfe selbst», sagte Rücker.
«Billig-Agrarexporte für den Weltmarkt und eine klima-, umwelt-, sozial- und tiergerechte Landwirtschaft mit fairen Preise für Landwirte sind ein unauflösbarer Widerspruch.» Man müsse endlich über Konsequenzen daraus diskutieren.