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02.05.2018 | 14:00 | Thünen-Instiut 
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Größenabhängige Staffelung der Direktzahlungen ungeeignet

Braunschweig - Skeptisch beurteilen Wissenschaftler des Thünen-Instituts politische Ansätze, die Direktzahlungen auf bestimmte Betriebsgrößen zu konzentrieren.

Direktzahlungen
(c) proplanta
Eine größenabhängige Staffelung sei nur sehr begrenzt geeignet, deren Wirkungen auf einkommens- und strukturpolitische Ziele zu verbessern, heißt es in einer Studie des Thünen-Intituts für Betriebswirtschaft zu den Wirkungen der Direktzahlungen auf den Strukturwandel in der Landwirtschaft. Die Forscher begründen ihre Einschätzung mit Anpassungsreaktionen der Unternehmen sowohl auf eine stärkere Förderung kleiner Betriebe als auch eine Kappung der Zahlungen bei größeren Betrieben sowie erheblichen Transaktionskosten.

Zwar profitierten Ackerbaubetriebe bis 400 ha und Milchviehbetriebe bis 300 ha von einer Kostendegression je Hektar. Dabei sei jedoch zu berücksichtigen, dass größere Betriebe tendenziell mit einer geringeren Wertschöpfungsintensität auf der Fläche wirtschaften. Generell kämen die Direktzahlungen vor allem großen Ackerbaubetrieben mit einem hohen Eigenlandanteil zugute. Demgegenüber seien die Effekte bei Betrieben mit einer hohen Wertschöpfung je Flächeneinheit - wie Sonderkultur- und Veredlungsbetriebe - und Höfen mit hohen Pachtanteilen am geringsten.

Auf 30 % bis 60 % veranschlagen die Thünen-Wissenschaftler den Anteil der Direktzahlungen, die auf die Bodeneigentümer überwälzt werden. Ausschlaggebend sei dabei vor allem die Situation auf den jeweiligen regionalen Bodenmärkten. Im Zeitablauf würden die Überwälzungseffekte weiter zunehmen.

Den Braunschweiger Agrarökonomen zufolge wird der Strukturwandel nur in einem geringen Umfang von den Direktzahlungen beeinflusst. Viel stärker schlügen hingegen Erfolgsunterschiede zwischen den Betrieben, der wissenschaftlich-technische Fortschritt sowie die natürlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu Buche.
AgE
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agricola pro agricolas schrieb am 03.05.2018 13:09 Uhrzustimmen(26) widersprechen(11)
„Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa“, werte Damen und Herren der Wissenschaft!?

Die Analysis, mit der Sie hier aufwarten, weist eine doch erhebliche Lückenhaftigkeit auf...!

Mit keinem einzigen Wort nur wird selbst von Ihnen überhaupt aufklärend thematisiert, dass von heute noch um die 100.000 ackernden Vollerwerbsbetrieben in der Landwirtschaft -bewusst plakativ dargestellt- etwa 33.000 dieser Berufskollegen einzig für die Tonne produzieren unter irrwitzigem Verbrauch sehr endlicher Ressourcen, hier insbesondere ein Hauptaugenmerk auf den nicht mehrbaren, ersatzlos überlebensnotwendigen Nährstoff Phosphat, unverzichtbar für wirklich jeden Organismus. Die brutale Vergewaltigung unseres höchsten Gutes, unserer Böden; haben Sie selbige nicht auf Ihrem Flimmerbildschirm, dem es ganz offensichtlich unverkennbar an der nötigen Darstellungstiefe mangelt!?

Produzieren also, was diese Pipeline gegenwärtig im Maximum herzugeben vermag, um jeden Preis, absolut selbstzerstörerisch!? - Gerade von einer ehrlichen, mit Herzblut ausgestatteten Wissenschaft erwarte ich eben genau diesen vorausschauend nüchternen Blick in die Zukunft, im Besonderen zum Wohle unserer Nachfolgegenerationen, die mit unseren „Altlasten“ erst einmal umgehen lernen MÜSSEN! - Welche Stellung werden SIE dereinst also in deren Annalen innehaben!?

Sie können sich der berechtigt kritischen Frage kaum mehr glaubhaft verschließen, WER IM VERLAUFE VERGANGENER DEKADEN die heutigen Produktionsverfahren entwickelte, hernach administrativ alternativlos forcierte, der Praxis brutalst aufoktroyierte. Jeder Bauer, der dabei nicht systemkompatibel entsprechend auch wirtschaftete, wurde frühzeitig schon Opfer eines solchen Mainstream, landläufig für jeden unmissverständlich formuliert „brutalst plattgemacht“.

Auf sämtlichen Kanälen „funken“ Sie nun gebetsmühlenartig audiovisuell, unsere äußerst dienstbeflissenen Damen und Herren der Wissenschaft, allen voran jene, die honorig in beratender Funktion unserer Bundesregierung fachkompetent zur Seite stehen, die Herren Professoren Tauber und Grethe seien explizit genannt, Prof. Isermeyer übt sich dahingehend in persona aktuell, zumindest was seine Medienpräsenz anbelangt, in etwas vornehmerer Zurückhaltung.

Derer sämtlichen Einlassungen haben eines gemein: Es ereilt, bestens einstudiert, die lemmingenhaft treudoofen Bauern allesamt ein gesellschaftlicherseits zementierter Vorwurf, dass diese ihre Produktionen in ihren Ställen, auf ihren Äckern, nur noch durch die rosarote Prämienbrille wahrzunehmen wissen, ein realistischer Blick auf das eigene Betätigungsfeld damit gänzlich verstellt sei. - WIRKLICH?
Wenn ja, WER, bitteschön, hat diese mittlerweile unumwunden als extreme, gerade auf sachlicher Ebene demgemäß zu bewertende Schieflage innerhalb eines für die gesamte Bevölkerung bedeutendsten deutschen Wirtschaftssektors maßgeblich zu verantworten? Waren nicht gerade SIE ALLE unqualifiziert, eine sowohl ökologisch auf Dauer verantwortbare und dabei ökonomisch durchaus vertretbare Landwirtschaft auf unseren Höfen auszugestalten, systematisch installieren zu helfen, die selbst den Bauern als wirklich letztes Wertschöpfungsglied innerhalb selbigen Umfeldes ein FREIES UNTERNEHMERTUM dennoch ermöglicht(e), um in vorderster Priorität auch solche Existenzen zunächst sichern und gleichzeitig noch Raum für Visionen auf diesen Höfen in eine ausbaufähige Zukunft transportieren zu können?

NEIN! - Warten Sie alle deshalb nunmehr schuldbewusst ablenkend, nach außen hin allerdings jedwede Schuld von sich weisend, feige medial wirksam mit IHREN HALBWAHRHEITEN auf, sehen die verfehlte Agrarpolitik vergangener Dekaden alleine in der Verantwortlichkeit der tumben Bauern, den gerne und oft herangezogenen Prügelknaben unserer Nation!?

Haben Sie als größte Almosenspenderin genau diese Feigheit für sich persönlich entdeckt!?
Offensichtlich kommuniziert selbst das Thünen-Institut nicht einmal mehr mit der Bundesstabsstelle unserer staatlich alimentierten Statistikämter?

Ansonsten hätte Ihnen wohl schwerlich der grandiose Fauxpas unterlaufen dürfen, die Information vorzuenthalten, dass dato einer Staatsprämie im konventionellen Bereich der LW von um die 270,00 €/ha einem statistisch ermittelten Durchschnittspachtzins bei Neuverpachtung, angesiedelt zwischen 400-500 €/ha, gegenübersteht. - Kann das SO überhaupt noch funktionieren bei einer parallel unverkennbar fortwährend immer fresswütigeren Gier der uns zuarbeitenden Agrarindustrie in Reihen der vor- und nachgelagerten Bereiche? Die Erzeugerpreiskonstellationen sind dabei sektorenübergreifend desaströs, versprechen dabei kaum Hoffnung auf Besserung - diese Flüsterpost in den Lobby-Hinterzimmern funktioniert perfekt, auch dank unserer berufsständischen Marionetten!(?)

„WAS NUN!?“, werte Damen und Herren der Wissenschaft.

Sind Sie alle schon glücklich und zufrieden angesichts eines Wissenschaftsetats, hinreichend aufstockt, das diesem Budget die Freiheiten verschafft, generös die eigenen Saläre aufstocken zu können!?


„DIE TUMBEN BAUERN,... ja, was machen wir bloß mit diesen tumben Bauern!?“

Nun, schmeißt diesen jämmerlichen Kreaturen doch einfach ein paar Brocken vor die Nase, gerade mal soviel Futter, damit eben jene im schon altbewährt beißwütig selbstzerstörerischen Kannibalismus eure Glaubwürdigkeits-Problemchen geflissentlich, wie von Zauberhand geführt, in allseitig unschuldiges Wohlgefallen auflösen...!!!

Man kann gar nicht genug k...., wie derzeit diese Diskussion unkoordiniert, wenig konstruktiv öffentlich ausgetragen wird.

Schafft die Prämien ab -ersatzlos- und unterstützt wissenschaftlicherseits endlich die Bauern in ihrem freien Unternehmertum!!!
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