«Die Zahlen sprechen für sich: Nach den aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamts sind die
Pachtpreise für Landwirtschaftsflächen in Deutschland von 2010 bis 2020 um 62 Prozent gestiegen», sagte der agrarpolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Domres, am Dienstag. Im gleichen Zeitraum hätten sich die Kaufpreise für
Ackerland vervierfacht.
«Diese Preise können ortsansässige Landwirte oft nicht mehr zahlen», klagte Domres. Stattdessen würden die Flächen immer häufiger von Betrieben übernommen, die oftmals branchenfremden Unternehmen angehörten. Der Anteil dieser
Betriebe, die zu einer Unternehmensgruppe gehören, beträgt nach Angaben des Statistikamtes in Ostdeutschland inzwischen 48 Prozent, in Westdeutschland sind es nicht einmal 26 Prozent.
In den Bodenfonds müssten nicht nur die landeseigenen
Agrarflächen mit einer Gesamtgröße von rund 30.000 Hektar einbezogen werden, sondern auch die vom Bund verwalteten 31.000 Hektar von ehemaligen volkseigenen Betrieben, forderte Domres. Eine öffentliche Landgesellschaft sollte die Flächen dann zu fairen Marktpreisen insbesondere zur Förderung einer regional verwurzelten Landwirtschaft sowie an
Junglandwirte vergeben.