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Höhere Gewinne in schweren Zeiten, da können jetzt viele Höfe durchatmen“, stellte der Grünen-Politiker am Freitag (9.12.) fest. Den Betrieben helfe das auch, sich krisenfester aufzustellen. Das alte Motto „Eine Ernte im Keller, eine auf der Bank und eine auf dem Feld“ sei schließlich mit Blick auf die Krisen so aktuell wie nie.
„Rücklagen bilden und auch investieren können, damit der eigene Betrieb gut dasteht, das ist in der Zeitenwende einfach essentiell“. Schließlich blieben viele Herausforderungen an die Landwirtschaft, die so aktuell wie die Krisen seien, führte Özdemir aus. Die Klimakrise verlange ebenso wie das Artensterben, in vielen Bereichen umzusteuern. Und der schreckliche Angriffskrieg Putins zeige deutlich, dass Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen genauso wichtig sei wie stabile Wertschöpfungsketten.
Ungeachtet der Gewinnsteigerungen bei den tierhaltenden Betrieben räumte der Landwirtschaftsminister ein, dass vielen Schweinehaltern das Wasser bis zum Hals stehe. Für ihn zeigt dies, dass beim Umbau der Tierhaltung Tempo gemacht werde muss.
„Ich unterstütze die Betriebe mit aller Kraft, sich zukunftsfest aufzustellen. Wir werden Tierhalterinnen und Tierhalter, die ihre Ställe artgerechter umbauen wollen, unterstützen bei den Investitionen und den laufenden Kosten“, sagte Özdemir. Mit Blick auf die Düngeregeln und Roten Gebiete erklärte er, dass die nächsten Schritte dem Ziel dienen würden, zu mehr Verursachergerechtigkeit zu kommen. Gemeinsam mit den Landwirten „auf den Weg machen“ will sich der Ressortchef auch bei der Pflanzengesundheit.
Die alarmierenden Zahlen der bedrohten Insektenarten zeigten das. Es müsse hier um beides gehen: schützen und nutzen. Özdemir bekräftigte, dass er den Ansatz aus Brüssel unterstütze, das Pflanzenschutzrecht zu harmonisieren und ein „sehr klares Reduktionsziel“ als Messlatte aufzulegen. Allerdings braucht es ihm zufolge noch Anpassungen am EU-Verordnungsentwurf zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR). Das betreffe beispielsweise die Vorgaben zum Schutz ökologisch sensibler Gebiete und die Berechnungsmethoden.