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26.03.2012 | 11:41

Auswinterungen und Trockenheit beflügeln weltweite Weizenpreise

Weizenpreisentwicklung an der CBoT
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Weizenpreisentwicklung an der CBoT
Auch aktuell hält die rege Nachfrage der Importeure von Weizen am Weltmarkt an

Die EU-Kommission beziffert die in der Woche bis 21.03. erteilten Exportlizenzen mit 439.000 t, womit sich die Weizenausfuhren der Union im Wirtschaftsjahr 2011/12 auf knapp 10,3 Mio. t summieren (Vergleichswert 2010/11: 15 Mio. t). Gleichzeitig erteilte die Kommission Weizenimportlizenzen für 189.100 t, davon 185.000 t für Deutschland aus dem US-Importkontingent.

Die Exportzahlen der USA für die Woche bis 15.03. fielen für Weizen mit 541.000 t besser aus als in den Vorwochen. Mit 862.000 t Mais aus der Kampagne 2011/12 fielen auch diese Zahlen gut für die USA aus, konnten aber an den Preisen nicht allzu viel bewegen. Schwach, mit einem Einbruch von 42 % gegenüber der Vorwoche und von 46 % gegenüber dem Schnitt der letzten vier Wochen, stellte sich dagegen der US-Sojaexport mit 356.700 t dar.

Kasachstan will 2011/12 insgesamt rund 15 Mio. t Getreide ausführen. Dafür sollten bis Ende des Wirtschaftsjahres noch 6 bis 7 Mio. t Getreide - einschließlich Mehl - exportiert werden, so ein Vertreter des kasachischen Landwirtschaftsministeriums vor Journalisten in Astana. Das Ziel sei realistisch, weil die Ausfuhren in den letzten Monaten an Tempo gewonnen hätten. Nach Angaben der nationalen Statistischen Agentur beliefen sich die Vorräte an Getreide in Kasachstan Anfang März auf mehr als 17,8 Mio. t. Im Februar sind gut 1,2 Mio. t Getreide exportiert worden. Kasachstan fuhr 2011 mit 27,0 Mio. t eine Rekordernte ein, die um 121 % höher ausfiel als 2010.

Nachfrageseitig traten am Weltmarkt diese Woche Marokko mit Einkäufen von 300.000 bis 400.000 t Weizen in Südamerika sowie China mit 350.000 t Futterweizen aus Australien auf. Australien geht davon aus, in der laufenden Saison allein 1,2 Mio. t Weizen nach China zu verkaufen. Der Iran soll sich für 600.000 t Weizen aus Indien interessieren.


Russland: Verkauf von Interventionsgetreide startet im April

Russland will Getreide aus dem staatlichen Interventionsfonds ab April am Markt anbieten. Laut einer Mitteilung der dafür zuständigen staatlichen Vereinigten Getreidekompanie (OZK) sei die Akkreditierung der Teilnehmer angelaufen. Wie der erste stellvertretende Ministerpräsident, Viktor Subkow, Anfang letzter Woche verkündete, sind Verkäufe von insgesamt bis zu 2,5 Mio. t Getreide geplant. Nach OZK-Angaben ist der russische Interventionsfonds derzeit mit 6,89 Mio. t gefüllt. Unterdessen hat die Gesellschaft die Interventionsankäufe von Getreide aus der Ernte 2011 für beendet erklärt. Wie berichtet, sind in den Regionen Ural und Sibirien insgesamt rund 419.310 t Weizen erworben worden. Erstmals haben die Verkäufer Anspruch auf den Rückkauf der veräußerten Mengen.


Ukraine will 1,3 Mio. t Nahrungsgetreide auf Termin kaufen


In der Ukraine soll Ende dieser Woche mit dem staatlichern Ankauf von Getreide aus der Ernte 2012 auf Termin begonnen werden. Dabei sollen insgesamt fast 1,3 Mio. t Nahrungsweizen und Nahrungsroggen erworben werden, teilte der dafür zuständige nationale Agrarfonds mit. Die Ware wird zur Hälfte nach dem Abschluss des Vertrags und vollständig nach dessen Erfüllung bezahlt. Es handelt sich dabei also praktisch um eine Akontierungsaktion für die finanzschwache ukrainische Agrarbranche, der heuer noch dazu erhöhte Saatgutkosten für den Frühjahrsanbau ins Haus stehen, nachdem umfangreiche Frostschäden den Nachbau auf ausgedehnten Flächen notwendig machen. (AIZ/BMLFUW)

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