Mit 142,9 Indexpunkten lag der Wert für die 13 im Index enthaltenen
Agrarprodukte gut 2 Indexpunkte oder 1,5 Prozent höher als im April 2011. Damit setzt sich der Aufwärtstrend des Indikators für die wirtschaftliche Entwicklung in der deutschen Landwirtschaft weiter fort. Mit dem jüngst erreichten Niveau sind die Rohstoffpreise inzwischen fast wieder auf dem bisherigen Höchststand vom Frühjahr 2008 angekommen.
Die Ursache für den erneuten Anstieg des Agrarrohstoff-Index sind vor allem höhere Preise für Getreide, Geflügelfleisch und Milch. Beim Getreide hatten schwierige Wachstumsbedingungen in Nordamerika, Europa und nicht zuletzt auch in Deutschland zwischenzeitlich für rückläufige Angebotsprognosen gesorgt. Dies schürte Befürchtungen, dass die internationalen Getreidemärkte in eine knapp versorgte Saison 2011/12 gehen, was zeitweise steil anziehende Börsenkurse sowohl für alterntige Ware wie auch für die neue Ernte nach sich zog. Die
Geflügelpreise profitierten im Mai insbesondere von der anlaufenden Grillsaison, während die Milcherzeugerpreise wegen der positiven Nachfrageentwicklung bereits seit Jahresbeginn sukzessive zulegen können.
Für den Juni rechnen Marktteilnehmer mit stabilen bis nochmals festeren Preisen für Fleisch und Milch. Bei Getreide und Ölsaaten zeigen sich die Kurse jedoch wegen der anhaltenden witterungsbedingten Unsicherheiten zunehmend volatil. Sollten sich die befürchteten Ertragsschäden in wichtigen Erzeugerregionen jedoch bestätigen, dürfte bei den Preisen nicht allzu viel Luft nach unten sein.
Die
AMI hat den Index für die Preisentwicklung bei den wichtigsten Agrar- und Nahrungsmittelrohstoffen in Deutschland entwickelt, um für mehr Transparenz an den landwirtschaftlichen Rohstoffmärkten zu sorgen. Dieser Index umfasst die wichtigsten landwirtschaftlichen Hauptprodukte und ist dadurch ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Dynamik in der deutschen Landwirtschaft. Der Index wird monatlich veröffentlicht. (ami)