Wie die BVVG-Geschäftsführer Wolfgang Suhr und Stefan Schulz heute in Berlin berichteten, veräußerte die Gesellschaft 2015 insgesamt 26 300 ha Landwirtschaftsflächen (LN). Der Verkaufspreis zum Marktwert notierte im Schnitt der neuen Bundesländer bei 19.368 Euro/ha und damit um rund 12 % über dem Vorjahresniveau. Nach Angaben der Geschäftsführer lagen die durch die BVVG erzielten Preise 2015 um rund 40 % unter denen, die im Schnitt der alten Bundesländer erzielt worden sind.
Eine marktbeherrschende Stellung der BVVG am
Bodenmarkt wurde von Schulz und Suhr vor diesem Hintergrund zurückgewiesen. Letzterer wies darauf hin, dass die Verkaufspreise der BVVG auch im Jahr 2014 um rund 12 % angestiegen seien, während die Statistik für den gesamten ostdeutschen Bodenmarkt im selben Jahr ein Preisplus von 17 % ausgewiesen habe. Von einer Rolle der BVVG als Preistreiber könne daher keine Rede sein, betonte Suhr.
Die verpachteten Landwirtschaftsflächen umfassten den BVVG-Angaben zufolge zum 31. Dezember 2015 insgesamt 154.500 ha. Im Durchschnitt aller neuen Bundesländer lag der Pachtpreis im letzten Jahr bei 385 Euro/ha und somit knapp 11 % über dem Vorjahreswert. Die Spanne reichte dabei von durchschnittlich 279 Euro/ha in Brandenburg bis 505 Euro/ha in Sachsen-Anhalt.
Im Zuge der im letzten Jahr geänderten Privatisierungsgrundsätze wird die BVVG laut Darstellung ihrer Geschäftsführer auch ihre Veräußerungsstrategie für die kommenden Jahre anpassen, nicht zuletzt, um dadurch bis 2030 gleichmäßige Verkaufstranchen zu erhalten. Geplant seien einerseits kleinere Verkaufsvolumina von etwa 13.800 ha im Jahr 2016 und rund 10.000 ha in den Folgejahren. Im Zuge der angepassten Privatisierungsgrundsätze werde man zudem die maximale Losgröße von 25 ha auf 15 ha reduzieren. Beibehalten werde aber die beschränkte Ausschreibung von rund 30 % der freiwerdenden Pachtflächen, betonte Schulz.