Die Überhänge nahmen laut Analysten zuletzt aber nicht mehr zu, wobei hier und da auch etwas weniger Schweine zur Vermarktung angemeldet wurden. Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) konnte am Mittwoch (9.11.) ihre Leitnotierung ein weiteres Mal auf dem Niveau von 1,90 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stabil halten.
Die Notierungsspanne wurde mit 1,85 Euro bis 1,90 Euro angegeben, womit der untere Wert um 5 Cent nach unten korrigiert wurde. Hierin spiegelt sich der Druck der großen
Schlachtunternehmen für eine Notierungssenkung wider, was mit dem eher schwachen
Fleischmarkt begründet wird. Die
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (
ISN) merkte hierzu an, dass eine Notierungssenkung kein Mittel zur Entspannung der
Marktlage sei.
Der Fleischabsatz soll laut Marktbeobachtern zuletzt etwas zugenommen haben, insbesondere von Verarbeitungsfleisch für die Wurstherstellung mit Blick auf Weihnachten. Auch Werbeaktionen hätten hier und da für einen Mehrabsatz gesorgt. Allerdings seien die Geschäfte noch weit davon entfernt gut zu laufen, so die Experten.
Auch in Österreich konnte der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) seine nationale Leitnotierung mit 1,99 Euro/kg SG stabil halten. Aufgrund der „Nachwehen“ der beiden vorangegangen Feiertage hätten rund 10 der schlachtreifen Tiere nicht zeitnah geschlachtet werden können, weshalb das durchschnittliche Schlachtgewicht auf mehr als 99 kg je Tier gestiegen sei. Allerdings zeige der Fleischmarkt erste positive Signale, wobei vorerst die Hoffnungen auf das Weihnachtsgeschäft noch größer als die tatsächlichen Umsätze seien, so der VLV.
Amerika Konkurrent
In Belgien blieben zuletzt die Ankaufspreise für Schlachtschweine ebenfalls stabil, obwohl das Lebendangebot den Bedarf der
Schlachter etwas überstieg. Unverändert bezahlt werden auch dänische Schlachtschweine, die diese Woche an
Danish Crown geliefert werden. Das Weihnachtsgeschäft im Fleischabsatz beginne zu laufen, sei aber noch nicht von besonders großen Bestellmengen geprägt, so das Unternehmen.
Der Export von
Schweinefleisch aus Dänemark nach Asien laufe stetig, wobei das weltweite Angebot zuzunehmen scheine, was höheren Preisen entgegenstehe. Der Wettbewerb mit US-Anbietern sei nun intensiver als im Sommer.
Der spanische Mercolleida berichtete, dass neben Nordamerika auch Südamerika stärker mit seinem Schweinefleischangebot nach Asien und China dränge. Die Notierung in Spanien gab um 1,4 Cent auf 1,645 Euro/kg Lebendgewicht nach (LG) nach, wofür vor allem die deutlich zunehmenden Schlachtgewichte sorgten.
Den stärksten Preisrückgang mussten die französischen
Mäster verkraften; die Notierung am Marché du Porc Breton (MPB) sank am Donnerstag (10.11.) um 4 Cent auf 1,81 Euro/kg SG. Durch den Ausfall von Schlachtungen an den beiden Feiertagen 1. und 11. November sei das Lebendangebot groß und habe „jeglichen Widerstand seitens der Produzentengruppen gegen einen Rückgang der Notierung unmöglich gemacht“, so der MPB. Zudem gab der nationale Leitpreis in Italien erstmals seit der Sommerhausse wieder nach, allerdings nur moderat um 0,5 Cent/kg LG.
EU-Durchschnittspreis sinkt moderat
In der Woche zum 6. November hatte sich der Preisrückgang bei Schlachtschweinen im EU-Mittel bereits abgeschwächt. Nach Angaben der Brüsseler Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E im gewogenen Durchschnitt aller Mitgliedstaaten mit 197,88 Euro/100 kg SG bezahlt; das waren 0,50 Euro oder 0,3 % weniger als in der Vorwoche. Dazu trugen die überdurchschnittlichen Abschläge in Spanien mit 2,4 % und in Belgien mit 2,3 % bei.
Zudem erhielten die Mäster in Österreich, Portugal und Frankreich zwischen 1,2 % und 1,4 % weniger Geld für ihre Tiere. Dagegen bezahlten die Schlachtunternehmen in Deutschland, Dänemark, Italien und in den Niederlanden die angelieferten Schweine auf dem Niveau der Vorwoche. Es gab aber auch Länder, in denen in der Berichtswoche die
Schlachtschweinepreise stiegen. Dazu zählten waren insbesondere Ungarn, Polen und Schweden, wo Zuschläge zwischen 1,0 % und 2,4 % bezahlt wurden.