Die Erlöse für Schlachtschweine sind mittlerweile so weit abgesackt, dass die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission am Mittwoch (16.6.) die erste von drei Warnstufen ausgerufen hat. Diese gehören zu einem neuen System der Markt- und Preisstabilisierung, welches Anfang Juni mit verschiedenen Maßnahmen ins Leben gerufen wurde.
Neben einer genaueren Marktbeobachtung bei hohen oder niedrigen Preisen nehmen dabei die strategischen Schweinefleischreserven des Landes eine bedeutende Rolle ein, die je nach
Marktlage auf- oder abgestockt werden sollen. Eingeführt wurden auch neue Kennziffern im
Frühwarnsystem, die neben der
Bestandsentwicklung den Verlauf der Preise und deren Relation zueinander auf den verschiedenen Marktstufen abbilden.
Das für die Schlachtschweineerzeugung maßgebliche Maß ist das Verhältnis vom Schlachtschweinepreis zu den Futterkosten. Lange Zeit galt hier die Relation 5,5 zu 1 als Break-Even-Punkt der chinesischen Schweineproduktion. Aufgrund der gestiegenen
Futterkosten wurde das Verhältnis allerdings auf 7 zu 1 heraufgesetzt. Dieses wurde nun für einige Zeit deutlich unterschritten, weshalb die erste Warnstufe ausgerufen wurde. Dies dürfte zum Aufbau von Lagerbeständen führen, könnte aber auch eine weitere Bremse für die chinesischen Schweinefleischimporte sein.
Ohnehin ist der chinesische Markt derzeit durch das zahlreiche Angebot an schlachtreifen und schweren Schweinen mehr als gut versorgt, weshalb die Erzeugerpreise einbrachen. Am Freitag (18.6.) wurde der landesweite Durchschnittspreis mit 13,25 CNY (1,73 Euro) je Kilogramm Lebendgewicht (LG) angegeben.
Allein seit Monatsanfang ist der Preis um 22,0 % gesunken, seit Jahresbeginn um 63,8 %. Die
Schlachtschweinepreise liegen mittlerweile unter denen der USA, und eine kostendeckende Erzeugung ist für die chinesischen Schweineproduzenten in der Regel nicht mehr möglich.
Umrechnungskurs: 1 CNY = 0,1302 Euro