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08.05.2012 | 14:24 | Getreidemärkte 

Rekord-Getreideexporte aus Russland und Ukraine

Moskau / Kiew - Die EU hat in den 44 Wochen des Wirtschaftsjahres 2011/12 bis Anfang Mai 11,4 Mio. t Weizen exportiert.

Getreideverladung
(c) proplanta
Russland übertraf in diesem Zeitraum seinen bisherigen Getreideexport-Rekord aus 2008/09 (23 Mio. t) bereits mit 25 Mio. t, heißt es in einer Meldung des Moskauer Consulting- und Forschungszentrums für Agrarökonomie (Sovecon). Über das ganze Jahr 2011/12 erwarten die Experten, dass die Marke von 27 Mio. t überschritten wird. Im April hätten sich die Ausfuhren russischen Getreides entgegen den Erwartungen praktisch nicht verringert, stellte Sovecon fest. Dabei habe eine Einschränkung der Weizenausfuhren durch umfangreichere Exporte von Körnermais und Gerste ausgeglichen werden können. Laut anderen Analysten seien vom russischen Getreideexport bis Ende April 19 Mio. t auf Weizen entfallen. Jedoch erwarte man ab dem nahenden Beginn der Niedrigwasserperiode einen rapiden Rückgang der Exportaktivitäten.
 
Den russischen Export kurbelten auch die im April gestarteten Verkäufe von Interventionsbeständen an. Fast 1,1 Mio. t wurden im Vormonat am freien Markt veräußert. Trotz der regen Verkäufe hat der Markteingriff aber mit Ausnahme von Roggen praktisch keine Abschwächung der Getreidepreise zur Folge gehabt, konstatierte Sovecon. Denn da der Kreis der Erwerbsberechtigten bei den diesjährigen Interventionsverkäufen nicht eingeschränkt worden sei, hätten auch Exporteure zugeschlagen. Ebenso gebe es auch keine Einschränkungen für die Ausfuhren. Vor Beginn der Verkäufe war der russische Interventionsfonds mit fast 6,9 Mio. t Getreide gefüllt.
 
Der zweite Schwarzmeerriese, die Ukraine, habe bis Anfang Mai 17,8 Mio. t Getreide ausgeführt - ein Plus von 80% gegenüber 2010/11, so das Agrarressort in Kiew. Insgesamt will man es in dieser Saison auf 23 Mio. t bringen. Nachdem man 2011/12 eine Rekordernte von 90,23 Mio. t Weizen erhofft, wendet sich auch der Subkontinent nochmals dem Weltmark zu, weil man nur Lagerkapazität für 63 Mio. t hat und der Lagerstand von 53,3 Mio. t Weizen im April bis Juni auf 75 Mio. t anwachsen könnte. Nunmehr sondiert man mit dem Rückenwind einer schwachen Landeswährung Rupie Exportmöglichkeiten von 10 Mio. t Weizen, wobei Neu Dehli für 4 Mio. t den Iran als potenziellen Abnehmer im Auge hat. (AIZ/BMLFUW)

Aktuelle Weizenpreise an der CBoT
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