Rom - Italiens Agrar- und Lebensmittelexport befindet sich im Aufschwung. Wie das Landwirtschaftsministerium in Rom diese Woche unter Berufung auf das italienische Statistikamt (Istat) mitteilte, wurden in den ersten sieben Monaten 2015 Waren im Gesamtwert von rund 21 Mrd. Euro. exportiert; das waren 7 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
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Italiens Landwirtschaftsminister Maurizio Martina nannte die Zahlen ein „außergewöhnliches Ergebnis, dass die Stärke des Sektors zum Ausdruck bringt“. Er prognostizierte, dass sich die Ausfuhrumsätze bezogen auf das ganze Jahr auf 36 Mrd. Euro belaufen dürften. Bis zum Jahr 2020 soll der Agrarexport laut Martina auf 50 Mrd. Euro steigen. Dafür plant der Minister unter anderem, die Informationskampagnen gegen Produktfälschungen italienischer Spezialitäten, beispielsweise in den USA, auszuweiten.
Trotz der komplexen Situation in Russland wolle Italien zudem wieder bei der Lebensmittelmesse World Food in Moskau präsent sein. Den besonderen Schub im Außenhandelsgeschäft von Mai bis Juli diesen Jahres führt Martina ausdrücklich auf die Weltausstellung Expo zurück, die derzeit in Mailand stattfindet. Der Präsident des italienischen Landwirtschaftsverbandes Coldiretti, Roberto Moncalvo, rief alle Beteiligten dazu auf, diese Gelegenheit weiterhin zu nutzen und für italienische Spezialitäten zu werben.
Neben der Expo macht Moncalvo auch den günstigen Wechselkurs für die positive Ausfuhrentwicklung verantwortlich. Laut Istat-Angaben stiegen die Agrarexporte in andere EU-Mitgliedstaaten, die rund zwei Drittel der Ausfuhren ausmachen, im Berichtszeitraum wertmäßig um 3,8 %. Die Lieferungen in Drittländer erhöhten sich um 11,8 %. Hier hob Moncalvo vor allem die USA und China als Wachstumsmotoren hervor. Exportschlager nach Produktgruppen war weiterhin der Wein, gefolgt von Obst und Gemüse, Teigwaren sowie Olivenöl. (AgE)