Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch (13.1.) mitteilte, war im Vergleich zum Vorjahresmonat nach vorläufigen Daten ein Rückgang von 7,4 % zu verzeichnen. Damit haben die Abschläge zugenommen, denn im Oktober belief sich der Rückstand noch auf 5,9 %, und im September war ein Minus von 6,0 % festgestellt worden.
Wie die Wiesbadener Statistiker berichteten, ist die Schwäche maßgeblich auf den Bereich der Veredlungsprodukte zurückzuführen. Die Erzeugerpreise für tierische
Erzeugnisse sind im November 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,5 % zurückgegangen; im Oktober waren es noch 11,3 % weniger gewesen.
Besonders dazu beigetragen haben die niedrigen
Schlachtschweinepreise, die im November das Vorjahresniveau um 34,5 % unterschritten. Bei Schlachtkühen wurde den Erzeugern 11,8 % weniger Geld gezahlt als zwölf Monate zuvor. Destatis macht hierfür auch das erhöhte Schlachtviehangebot infolge der coronabedingt eingeschränkten Schlachtkapazitäten verantwortlich. Zudem sanken die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise im Vergleich zu November 2019 für Geflügel um 10,0 %, für Eier um 3,5 % und für
Rohmilch um 0,2 %.
Beim Verkauf von pflanzlichen Produkten erhielten die
Bauern laut Destatis dagegen gegenüber dem Vorjahresmonat im
Schnitt 3,4 % mehr Geld. Der Anstieg sei vor allem auf die um 11,7 % höheren Getreidepreise zurückzuführen, erläuterten die Statistiker. Es sei davon auszugehen, dass sich das Angebot im November 2020 aufgrund von Ernteausfällen wegen der Frühjahrstrockenheit und einer stärkeren Importnachfrage für Weizen weiter verknappt habe.
Auch bei Obst tendierten die Erzeugerpreise spürbar fester; sie legten binnen Jahresfrist um 35,3 % zu. Auffällig war hierbei laut Destatis die Aufwärtsentwicklung bei Tafeläpfeln nach frostbedingten
Ernteeinbußen mit 27,6 %. Bei Gemüse war ein Anstieg der Produzentenpreise um 11,2 % gegenüber November 2019 zu verzeichnen, während die Bauern für
Speisekartoffeln fast die Hälfte weniger erlösten.
Neben dem überdurchschnittlich hohen Vergleichsniveau im Vorjahr soll den Wiesbadener Statistikern zufolge auch die fehlende Nachfrage der Gastronomie im Corona-Lockdown zum Preiseinbruch beigetragen haben.