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07.09.2012 | 14:25 | DBV-Erntegespräch 

Marktexperten sehen Entspannung auf Agrarmärkten

Berlin -  Die eher durchschnittliche deutsche und europäische Getreideernte trägt in diesem Jahr zu einer gewissen Entspannung auf den Weltmärkten bei.

Ernte
(c) proplanta
Zu dieser Einschätzung kommen die Marktexperten der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH aus Bonn und des Handelshauses Alfred C. Toepfer International GmbH aus Hamburg anlässlich des Erntegesprächs des Deutschen Bauernverbandes (DBV).

Mehr als 50 Teilnehmer aus Landwirtschaft, Handel und Verarbeitung nutzten das DBV-Erntegespräch zu einem intensiven Austausch über die Einschätzung der derzeitigen Marktentwicklungen.

Aus Sicht der Ackerbaubetriebe gibt es gegenwärtig eine erfreulich stabile Entwicklung der Erzeugerpreise für Getreide. Prognosen über die durch Hitze und Trockenheit reduzierten Ernten in Süd- und Südosteuropa sowie die viel zu nassen Erntebedingungen in Großbritannien lassen eine weiterhin feste Preisentwicklung erwarten.

Deutsche Ware sei im internationalen Wettbewerb gut konkurrenzfähig, da der derzeit schwache Eurokurs die Absatzmöglichkeiten in Drittländern verbessere. Die Herausforderung für die deutschen Landwirte und insbesondere den Handel bestehe nun darin, die exportfähigen Qualitäten in die exportnahen Regionen zu transportieren.

Ein weiterer Schwerpunkt auf dem DBV-Erntegespräch waren die Düngemittelmärkte. Der weltweit steigende Düngereinsatz, die steigende Nachfrage gehe insbesondere von den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) aus, werde für feste Tendenzen auf den Düngemittelmärkten sorgen.

Vor diesem Hintergrund wiesen die landwirtschaftlichen Vertreter darauf hin, dass die aktuellen Getreidepreise zwar ordentlich, aber angesichts der hohen Betriebsmittelkosten, die neben Düngemitteln u.a. auch die steigenden Energiekosten beinhalten, unbedingt gebraucht würden.

Ähnlich stellt sich die Situation für die Veredelungsbetriebe dar. Deren kostenträchtige Betriebsmittel - die Futtermittel - waren ebenfalls Bestandteil der Diskussionen. Denn das derzeitige Preisniveau beim Getreide hat auch die Preise für Mischfutter, dessen Getreideanteil nach Angaben der Vertreter der Mischfutterindustrie durchschnittlich bei rund 46 Prozent liege, deutlich anziehen lassen.

Hinzu kämen die hohen Proteinkosten, da die Sojamärkte aufgrund der rückläufigen Ernteerwartungen in den USA bis zur nächsten Ernte in Südamerika extrem knapp versorgt seien. Angesichts dieser Fundamentaldaten erwarten die teilnehmenden Marktexperten auch hier feste Preistendenzen. Umso berechtigter ist die Forderung der viehhaltenden Betriebe die hohen Futtermittelkosten über adäquate Markterlöse für Fleisch und Milch weiterzugeben. (dbv)
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