Als Begründung führten Marktexperten die anziehende Verbrauchernachfrage im Zuge des Ferienendes in weiten Teilen Deutschlands an. Außerdem wurde von einer lebhaften Exportnachfrage berichtet. Der Zentralen
Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zufolge war der Markt für
Rohmilch von einem geringen Angebot und sehr festen Preisen gekennzeichnet. Unterdessen sorgte das hohe Niveau der Rahmpreise am Milchfettmarkt für Unterstützung.
Die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse in Kempten hob die amtliche Notierung für lose Butter am Mittwoch (8.9.) am unteren Spannenende um 5 Cent auf 4,05 Euro/kg an.
Die Päckchenbutter legte beim oberen Notierungswert im Zuge der steigenden Nachfrage der Privathaushalte sogar um 14 Cent auf 4,39 Euro/kg zu. Derweil bewegten sich die Notierungen für Allgäuer Emmentaler und Viereckhartkäse seitwärts. Allerdings berichtete die Kemptener Börse hier von weiterhin knappen Beständen.
Auch die Vorräte an Schnittkäse würden abgebaut. Die betreffende Nachfrage der Industrie habe saisonal zugenommen, und die Bestellungen des Einzelhandels hätten sich gut entwickelt. Außerdem stabilisiere sich die Nachfrage des Food Service. Die amtliche Notierungskommission in Hannover berichtete von einer unter dem Strich abnehmenden Verfügbarkeit von Schnittkäse.
Bei der Preisfeststellung für Gouda und Edamer als Blockware wurde die Notierung um 5 Cent auf 3,25 Euro/kg bis 3,40 Cent/kg nach oben gesetzt. Brotware notierte für 3,25 Euro/kg bis 3,45 Euro/kg, nach 3,20 Euro/kg bis 3,45 Euro/kg in der Vorwoche.
Milchpulvermarkt fester
Durchweg fester tendierten in dieser Woche die Milchdauerwaren. Die Kemptener Börse begründete dies mit der hohen Nachfrage und notierte
Magermilchpulver in Futtermittelqualität für 2,52 Euro/kg bis 2,55 Euro/kg; das entsprach gegenüber der Vorwoche einem Aufschlag von 4 Cent. Für die Lebensmittelqualitäten ließen sich im Verkauf zwischen 2,59 Euro/kg und 2,69 Euro/kg erzielen; das waren am unteren und oberen Ende der Spanne 5 Cent beziehungsweise 7 Cent mehr.
Vollmilchpulver erzielte erneut höhere Verkaufspreise, die im Mittel um 3 Cent auf 3,28 Euro/kg bis 3,35 Euro/kg stiegen. Unterdessen zogen auch die Preise für Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität an. In der Folge wurde die betreffende Notierung am unteren Ende um 2 Cent auf 1,03 Euro/kg angehoben, während die Obergrenze bei 1,10 Euro/kg belassen wurde. Als Begründung nannten die Kemptener Marktexperten die zunehmende Nachfrage aus asiatischen Ländern. Die knappe Verfügbarkeit sei auch auf die Preise für Futtermittelqualitäten durchgeschlagen, für die die Notierung um 1 Cent auf 0,95 Euro/kg bis 0,97 Euro/kg nach oben angepasst wurde.
GDT-Preise ziehen kräftig an
Am internationalen Markt für
Milcherzeugnisse hat sich die positive Tendenz in dieser Woche deutlich verstärkt. Bei der Auktion auf der Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) legte der gewichtete Index aller sechs gehandelten Standardmilchprodukte am Dienstag (7.9.) gegenüber der Auktion von Mitte August um 4,0 % zu; das war das größte Plus der vergangenen sechs Monate. Mit Ausnahme von Süßmolkenpulver, das auch nicht angeboten wurde, verteuerten sich alle Produkte.
Am deutlichsten fiel das Plus bei Magermilchpulver mit 7,3 % auf 3.274 $/t (2.768 Euro) aus. Zudem erhöhte sich der Preis für
Laktose um 6,4 % auf 1.167 $/t (987 Euro); Butter kostete 4.948 $/t (4.184 Euro) und damit 3,7 % mehr als Mitte August. Auch für Cheddar-Käse gaben die Kunden mehr Geld aus; hier stieg der Preis an der GDT im Mittel aller Kontrakte um 3,6 % auf 4.328 $/t (3.659 Euro). Außerdem verteuerten sich Vollmilchpulver um 3,3 % auf 3.691 $/t (3.121 Euro) und wasserfreies
Milchfett um 3,1 % auf 5.970 $/t (5.048 Euro).
Die neuseeländische Molkerei Fonterra erklärte gegenüber der Fachpresse, dass sie diesmal weniger Vollmilchpulver angeboten habe, weil die betreffende Kontraktnachfrage am
Binnenmarkt „extrem stark“ gewesen sei. Die Erzeugung lasse sich angesichts des voraussichtlich unveränderten Milchangebotes kaum ausweiten. Analysten zufolge war auch das Gesamtangebot an Milchprodukten mit rund 25.000 t recht gering; das waren 37 % weniger als ein Jahr zuvor.