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30.07.2023 | 11:20 | In-vitro-Fleisch 

Schweiz reicht erstmals Antrag für kultiviertes Laborfleisch in Europa ein

Bern -Erstmals will ein Unternehmen in Europa Fleisch auf den Markt bringen, das künstlich erzeugt wird. Das israelische Start-up Aleph Farms hat am Mittwoch (26.7.) beim Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) einen Antrag zur Zulassung von kultiviertem Fleisch eingereicht.

In-vitro-Fleisch
Israelisches Start-up Aleph Farms wagt Vorstoß - Unterstützung durch Handelskonzern Migros - Markteinführung über die Gastronomie geplant. (c) Sven Hoppe - fotolia.com
Das Produkt mit der Bezeichnung Aleph Cuts soll gemeinsam mit dem Schweizer Handelskonzern Migros vermarktet werden. Der Vertrieb und die Vermarktung sollen über die Gastronomie erfolgen. Noch in diesem Jahr will Aleph Farms auch in Singapur und Israel mit seinem Kunstfleisch an den Markt gehen, allerdings nur „in begrenzten Mengen und mit ausgewählten Partnern“.

Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben in ähnlicher Weise mit den Aufsichtsbehörden in zahlreichen Märkten auf der ganzen Welt zusammen, um für die Einführung seines neuen Produkts die Einhaltung der jeweiligen Sicherheitsanforderungen zu gewährleisten. Gleichzeitig nutzt das Start-up jeweils das Fachwissen und die Infrastruktur von führenden Lebensmittelherstellern. Migros hatte 2019 erstmals in Aleph Farms investiert, um die Markteinführung und die Vermarktung von kultiviertem Fleisch voranzutreiben.

Laut Aleph wurde seither eine umfangreiche Verbraucherforschung in der Schweiz durchgeführt, die „eine hohe Affinität zu Innovationen“ zu Tage gefördert habe. Eine gemeinsam durchgeführte Studie habe ergeben, dass 74 % der Schweizer Verbraucher offen für den Genuss von kultiviertem Fleisch seien. Sie würden vor allem durch Neugier und den Wunsch motiviert, Prinzipien wie Nachhaltigkeit und Tierschutz zu beachten.

Rinderzellen als Grundlage

Nach Ansicht von Aleph Farms kann die zelluläre Landwirtschaft neben der nachhaltigen Tierhaltung dazu beitragen, die Versorgung der Schweizer Bevölkerung mit tierischen Proteinen und Fetten robuster und stabiler zu machen. Darüber hinaus könne die erwartete Akzeptanz des neuen Produkts durch die Verbraucher dazu beitragen, dass kultiviertes Fleisch weltweit an Bedeutung gewinne.

Das künstliche Fleisch wird von dem Start-up aus Rinderzellen gewonnen. Das Unternehmen sieht sein neues Produkt „als dritte Kategorie von Lebensmitteln aus Rindern, neben Rindfleisch und Milch“. Um die Akzeptanz zu steigern, bedürfe es einer koordinierten Anstrengung zwischen Regulierungsbehörden, Innovatoren und etablierten Unternehmen. Kultiviertes Fleisch sei ein Weg, die Ernährungssicherheit auf eine Weise zu gewährleisten, die der Menschheit helfe, innerhalb ihrer planetarischen Grenzen zu leben, betont Aleph.
AgE
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