Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
24.09.2022 | 03:38 | Milchindustrie 

Tierschutzproteste vor Molkerei in Oldenburg

Oldenburg - Rund 35 Tierschutz-Aktivisten haben versucht, eine Molkerei in Oldenburg zu blockieren. Die Demonstranten spannten Transparente auf, vier Aktivisten kletterten auf das Dach der Molkerei und entfalteten ein Banner.

Milchverarbeitung
Transparente, Banner, Aktivisten auf dem Dach einer Molkerei - Tierschützer wollen den Ausstieg aus der Milchproduktion. Die Proteste in Oldenburg sind nach Polizeiangaben friedlich - eines aber haben die Aktivisten wohl nicht geschafft. (c) proplanta
Vereinzelt sei Pyrotechnik gezündet worden, sagte ein Polizeisprecher. In den nächsten Tagen seien immer wieder Aktionen zu erwarten, es werde zahlreiche Proteste geben - darunter am Samstag in Vechta. In Quakenbrück gebe es zudem ein Protestcamp. Die Gruppe «Animal Rebellion» kündigte an, Ziel der Blockade sei die Unterbrechung der Milchzufuhr von insgesamt 2.000 Lieferanten.

Allerdings handele es sich um keine wirkliche Blockade der Molkerei, die anliefernden Unternehmen seien nicht behindert worden, erklärte der Polizeisprecher. Konfliktmanager der Polizei versuchten zudem, die Aktivisten davon zu überzeugen, friedlich vom Dach herunterzukommen - allerdings zunächst vergeblich. Auf der «kommunikativen Schiene» werde versucht, eine Lösung zu finden.

«Animal Rebellion» hatte Aktionstage im Oldenburger Münsterland angekündigt - in der Region zwischen Oldenburg, Osnabrück und Bremen sei «die Tierindustrie besonders stark vertreten». Die Gruppe erklärte, die Industrie beanspruche große Teile der verfügbaren Landfläche für sich.

Mit einem Ausstieg aus der Milchproduktion und dem «Ende der Tierindustrie» dagegen sei es möglich, die «Klimakrise wirksam zu bekämpfen und natürliche Ökosysteme wiederherzustellen».

Die Gruppe forderte die Molkerei zur Umstellung auf zukunftsorientierte Landwirtschaft und die Produktion pflanzenbasierter Milchalternativen auf. «Die Milchindustrie beutet Tiere aus, zerstört die Natur, macht die Umwelt kaputt und treibt die Klimakrise voran», kritisierte «Animal-Rebellion»-Sprecherin Scarlett Treml.

Die Organisation Freie Bauern kritisierte die Protestaktion. «Wir möchten erreichen, dass die Blockade der Milchanlieferung sofort beendet wird, um wirtschaftlichen Schaden für unsere bäuerlichen Betriebe abzuwenden», sagte Reinhard Jung, Politikreferent der Organisation. Milch sei ein verderbliches Gut.
dpa/lni
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Fonterra mit kräftigem Gewinnanstieg

 DMK könnte Produktionsstandort in Mecklenburg-Vorpommern schließen

 Blockbutter höher notiert als Päckchenbutter

 Molkerei-Chef in Italien stellt nur Mitarbeiter über 60 ein

 Butter gut gefragt

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken