
Transparente, Banner, Aktivisten auf dem Dach einer Molkerei - Tierschützer wollen den Ausstieg aus der Milchproduktion. Die Proteste in Oldenburg sind nach Polizeiangaben friedlich - eines aber haben die Aktivisten wohl nicht geschafft. (c) proplanta
Vereinzelt sei Pyrotechnik gezündet worden, sagte ein Polizeisprecher. In den nächsten Tagen seien immer wieder Aktionen zu erwarten, es werde zahlreiche Proteste geben - darunter am Samstag in Vechta. In Quakenbrück gebe es zudem ein Protestcamp. Die Gruppe «Animal Rebellion» kündigte an, Ziel der Blockade sei die Unterbrechung der Milchzufuhr von insgesamt 2.000 Lieferanten.
Allerdings handele es sich um keine wirkliche Blockade der Molkerei, die anliefernden Unternehmen seien nicht behindert worden, erklärte der Polizeisprecher. Konfliktmanager der Polizei versuchten zudem, die Aktivisten davon zu überzeugen, friedlich vom Dach herunterzukommen - allerdings zunächst vergeblich. Auf der «kommunikativen Schiene» werde versucht, eine Lösung zu finden.
«Animal Rebellion» hatte Aktionstage im Oldenburger Münsterland angekündigt - in der Region zwischen Oldenburg, Osnabrück und Bremen sei «die Tierindustrie besonders stark vertreten». Die Gruppe erklärte, die Industrie beanspruche große Teile der verfügbaren Landfläche für sich.
Mit einem Ausstieg aus der
Milchproduktion und dem «Ende der Tierindustrie» dagegen sei es möglich, die «Klimakrise wirksam zu bekämpfen und natürliche Ökosysteme wiederherzustellen».
Die Gruppe forderte die Molkerei zur Umstellung auf zukunftsorientierte Landwirtschaft und die Produktion pflanzenbasierter Milchalternativen auf. «Die
Milchindustrie beutet Tiere aus, zerstört die Natur, macht die Umwelt kaputt und treibt die Klimakrise voran», kritisierte «Animal-Rebellion»-Sprecherin Scarlett Treml.
Die Organisation Freie
Bauern kritisierte die Protestaktion. «Wir möchten erreichen, dass die Blockade der
Milchanlieferung sofort beendet wird, um wirtschaftlichen Schaden für unsere bäuerlichen
Betriebe abzuwenden», sagte Reinhard Jung, Politikreferent der Organisation. Milch sei ein verderbliches Gut.