Der VLOG begründet seine Einschätzung mit den Ankündigungen mehrerer großer Lebensmitteleinzelhändler, ihr Frischfleischangebot in den kommenden Jahren Schritt für Schritt auf höhere Haltungsstufen umzustellen. Das bedeute neben mehr
Tierwohl auch weniger
Gentechnik, da bei den Haltungsstufen 3 und 4 auch die gentechnikfreie Fütterung zum Programm gehöre.
„Durch die Tierwohl-Initiativen wird der Anteil gentechnikfreier Produkte auch bei Schweine- und Rindfleisch automatisch stark zunehmen“, erläuterte VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting vergangene Woche auf der Lebensmittelmesse
Anuga in Köln. Er sieht in der Kombination von einer verbesserten Tierhaltung und Gentechnikfreiheit ein „überzeugendes, nachhaltiges Gesamtpaket“ für die Kunden, besonders wenn es deutlich als solches erkennbar sei.
Das Einzelhandelsunternehmen tegut kennzeichnet Tierwohl und Gentechnikfreiheit nach Angaben des VLOG schon länger. Laut dem Leiter für Qualität und Umwelt, Fritz Konz, gehören gentechnikfreie Fütterung und Tierwohl für das Unternehmen zusammen.
„Wir freuen uns und sind auch ein bisschen stolz, wenn wir damit einen Trend ausgelöst haben, der am Ende dazu führt, dass in einigen Jahren auch bei Rind- und
Schweinefleisch ‚Ohne Gentechnik‘ zum Basisstandard wird, wie er es bei Milchprodukten schon jetzt ist“, kommentierte Konz.
Bei Milchprodukten ist „Ohne Gentechnik“ laut dem VLOG innerhalb nur eines Jahrzehnts mit einem Anteil von gut drei Vierteln zum fast flächendeckenden Standard geworden. Auch die Mehrzahl der Hühner, Puten und anderer Geflügel in Deutschland werde inzwischen gentechnikfrei gefüttert, so dass Eier und Geflügelfleisch zu rund zwei Dritteln „Ohne Gentechnik“ seien.