(c) proplanta Laut Daten des neuseeländischen Molkereiverbandes (DCANZ) nahm die Produktion gegenüber der Vorsaison 2021/22 um 102.000 t oder 0,5 % auf 21,29 Mio. t ab. Zur Halbzeit der Saison im November 2022 hatte es noch nach einem deutlich stärkeren Rückgang ausgesehen, denn zu diesem Zeitpunkt hatte die Erzeugung im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr um 3,1 % im Minus gelegen.
Mit einem Endspurt in den vergangenen Monaten konnte der Rückgang jedoch in Grenzen gehalten werden. Bei den Milchinhaltsstoffen übertraf der aus Fett und Eiweiß gewonnene Milchfeststoff mit 1,87 Mio. t das Vorjahresergebnis sogar leicht um 0,2 %. Die Menge fiel damit aber deutlich geringer aus als beim Rekord 2020/21 mit 1,95 Mio. t. Der moderate Rückgang der Milcherzeugung in Neuseeland konnte auch durch die überdurchschnittlichen Milcherzeugerpreise nicht gestoppt werden, die in der Saison 2022/23 auf dem zweithöchsten Niveau seit 20 Jahren lagen.
Analysten zufolge hat neben einem geringeren Milchkuhbestand vor allem die oft zu nasse Witterung auf der Nordinsel in der ersten Saisonhälfte zu der sinkenden Erzeugung geführt. Die Milchbauern führen allerdings auch den Anstieg der Kosten und die verschärften Produktions- und Umweltauflagen als Gründe für das niedrigere Aufkommen an. Ob sich die zuletzt deutlich über der Vorjahreslinie liegenden Milchanlieferungen in den milchstarken Monaten von September bis Januar in der Saison 2023/24 fortsetzen, ist indes offen.
Geringe Kuhzahlen sowie Umweltauflagen dürften als Hemmschuhe fortbestehen und der Milcherzeugerpreis wird 2023/24 wohl niedriger ausfallen. Wichtige Faktoren sind zudem die Nachfrageentwicklung im konjunkturschwachen China und die Witterungsbedingungen für den Futteraufwuchs. Noch stärker als in Neuseeland war die Rohmilchproduktion in Australien rückläufig.
Noch fehlen die Daten für den Juni als letzten Monat der dortigen Saison 2022/23. In den ersten elf Monaten lag laut des Branchenverbandes Dairy Australia die erzeugte Milchmenge mit 7,56 Mrd. l um 422 Mio. l oder 5,3 % unter derjenigen des Vorjahreszeitraumes. Daran wird sich nicht mehr viel ändern; es wird für das gesamte Wirtschaftsjahr mit einem Produktionsrückgang von rund 5 % auf 8,15 Mrd. l gerechnet. Dies wäre die geringste Menge seit mehr als zehn Jahren.
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