„Niedersachsen ist zwar primär als
Agrarland Nummer eins in Deutschland bekannt, aber mit knapp 1,2 Millionen Hektar Wald stehen wir im Vergleich aller Bundesländer an dritter Stelle. Wir sind also auch bedeutendes Waldland", sagte Ministerin Grotelüschen.
Frau Ministerin Grotelüschen lobte das Tagungsthema, weil der Wald neben seinen Leistungen zur Versorgung der Holzwirtschaft mit dem ökologischen Bau- und Werkstoff Holz und zur Erholung und Freizeitgestaltung der Bevölkerung auch ein bedeutender Lieferant des wertvollen Lebensmittels Wasser sei.
Wälder haben nachgewiesen positive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt. Sie wirken ausgleichend auf den Gebietswasserhaushalt, dämpfen den Oberflächenabfluss und produzieren infolge einer hohen Filter - und Pufferleistung der Waldböden grundsätzlich hochwertiges Trinkwasser. „Deshalb liegen viele Wassergewinnungs- und -vorranggebiete im Wald", so Ministerin Grotelüschen.
Sie stellte deshalb besonders heraus, dass die Wasserwirtschaft von diesen positiven Eigenschaften des Waldes profitiert und beim Verkauf des Wassers an die Verbraucher wirtschaftlichen Nutzen ziehe. Daher sei die Frage gerechtfertigt, wie denn der Waldbesitz an dieser Wasserdienstleistung partizipieren kann. Vor allen Dingen dann, wenn die Waldbesitzer bereit sind, ihren Wald zugunsten einer Verbesserung der ökologischen Qualität in Laub- bzw. Mischwälder umzubauen.
Ministerin Grotelüschen vertrat die Auffassung, dass neben einer Entgeltung der Waldbesitzer für Waldumbaumaßnahmen - in Niedersachsen sei hierfür das „Fuhrberger Feld" der Stadtwerke Hannover beispielgebend - auch an eine direkte Finanzbeteiligung der Waldbesitzer an der Wasserentnahme zu denken sei.
Darüber hinaus forderte Ministerin Grotelüschen, endlich eine Lösung für die Forstbetriebe hinsichtlich der hohen Abgaben an Wasser- und Bodenverbände zu erreichen. „Am heutigen Tage fordere ich alle Akteure noch einmal auf, zu diesem Thema endlich eine Lösung zu erarbeiten", sagte Ministerin Grotelüschen
Es sei nicht akzeptabel, dass für Wald hohe Abgaben für den Wasserabfluss zu zahlen ist, obwohl der Wald das Wasser speichert und Hochwasserspitzen bricht. Kurzfristige Lösungen könnten erreicht werden, so die Ministerin.
Frau Ministerin Grotelüschen betonte, dass im Jahr 2011 das Internationale Jahr der Wälder von den Vereinten Nationen ausgerufen worden sei. Die Wald-Wasser-Tagung sei gleichsam der Auftakt für dieses besondere Waldjahr.
„Ohne Wasser kein Leben! Daher sind Wald und Wasser zwei starke Partner!", sagte Ministerin Grotelüschen und betonte, dass sie sich für die Lösung der auf der Tagung aufgezeigten Probleme einsetzen werde. (PD)