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23.01.2012 | 11:32 | Biomasse 

Grünes Wachstum durch Bioenergie

Berlin - Energiepflanzen vom Acker leisten zusammen mit Holz und Reststoffen als Vorreiter in Sachen Umweltschutz einen großen Beitrag zur Versorgungssicherheit.

Energiepflanzen
Biomasse ist für die Zukunft der Energieversorgung unverzichtbar. (c) proplanta
Für eine zukunftsfähige Energieversorgung bleibt ein Ausbau der Biomassenutzung unverzichtbar. Bioenergie ist speicherbar und kann zur Stromversorgung ebenso wie zum Heizen und als Kraftstoff eingesetzt werden.

In einem sich komplett auf erneuerbare Quellen stützenden Energiemix der Zukunft wird die Bioenergie damit eine starke Stütze sein. Mit verbindlichen Umweltschutzvorschriften, etwa der Zertifizierung von Biokraftstoffen, ist die Branche Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Das wird auch auf der Internationalen Grünen Woche deutlich, die heute in Berlin beginnt.

Dass die Bioenergie Pionier beim Klimaschutz ist, zeigt die Branche mit den in Deutschland seit einem Jahr umgesetzten EU-Nachhaltigkeitsstandards. Für den deutschen Markt haben sich schätzungsweise rund 2.000 Betriebe vom kleinen Getreidehändler im Binnenland bis hin zu den Biodieselfabriken an den Häfen ihre umweltfreundliche Wirtschaftsweise in Sachen Biomasse bestätigen lassen.

Die Nachhaltigkeitszertifizierung dient der Verringerung des Treibhausgasausstoßes und soll sicherstellen, dass für die Biokraftstoffproduktion keine Regenwälder abgeholzt werden. „Die Bioenergie hat damit Standards für die Landwirtschaft und für weitere Branchen gesetzt. Nachhaltigkeitskriterien sollten nicht nur für Bioenergie gelten, sondern auf die Lebens- und Futtermittelindustrie ausgeweitet werden“, verlangt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Philipp Vohrer.

Die Biokraftstoffbranche hat die Nachhaltigkeitsstandards in wirtschaftlich schwierigen Zeiten umgesetzt. Von Januar bis Oktober 2011 sank der Biodieselabsatz in Deutschland laut vorläufigen Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 11 Prozent auf knapp 2 Millionen Tonnen. Der Bioethanolabsatz ist nach der Einführung von E10 hingegen spürbar gestiegen und lag von Januar bis Oktober 2010 bei rund 1 Million Tonnen.


Mehr als 5 Millionen Haushalte mit Biogas versorgt

Zuwächse melden auch andere Sparten der Bioenergiebranche. Schätzungsweise 1.200 Biogasanlagen sind in Deutschland 2011 neu ans Stromnetz angeschlossen worden. Mit der installierten Leistung aller Biogasanlagen von knapp 2.800 MW kann der Strombedarf von etwa 5,1 Millionen Haushalten gedeckt werden. Die dezentralen Anlagen ersetzen damit schon heute mindestens zwei Kernkraftwerke.

Strom aus Biogas ist speicherbar und kann deshalb zum Ausgleich der schwankenden Stromerzeugung aus Windenergie- und Solaranlagen dienen. „Mit dem stetigen Wachstum der Wind- und Solarstromproduktion werden diese Qualitäten der Bioenergieanlagen künftig noch wichtiger“, betont Vohrer.

Auf der Grünen Woche zeigt die Bioenergiebranche, dass sie zu einem Wachstumsträger in der Landwirtschaft geworden ist. „Bioenergie vom Acker, aus dem Wald und aus Reststoffen wie der Gülle aus den Ställen hat in den vergangenen Jahren mit zur Stärkung des Agrarsektors in Deutschland beigetragen“, unterstreicht Vohrer.


Großer Beitrag zur Versorgungssicherheit


Neben Biogas und Biokraftstoffen ist Holz ein wichtiger Bioenergielieferant. Über die Bereitstellung von Heizenergie tragen die Forstwirte zur Versorgung mit Erneuerbaren Energien bei. Gleichzeitig sind für eine wachsende Versorgung mit erneuerbarer Wärme verstärkte Anstrengungen erforderlich, um die Zielvorgaben der Bundesregierung zu erreichen. Die Modernisierungsquote in den deutschen Heizungskellern soll laut den Zielen der Bundesregierung von derzeit weniger als ein Prozent auf zwei Prozent pro Jahr steigen.

Die Biomasse brachte es 2010 auf einen Anteil von 7,7 Prozent am Endenergieverbrauch in Deutschland, der Anteil der Erneuerbaren Energien insgesamt lag bei 10,9 Prozent. „Im Mix der Erneuerbaren leistet die Bioenergie damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgungssicherheit“, erläutert Vohrer. (pd)
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