Dabei vertraut er auf die Tatkraft der deutschen Landwirte und warnt vor der Gefahr einer Überregulierung durch deutsche und europäische Gesetzgeber. „Unsere Landwirte haben bereits bewiesen, dass sie sehr flexibel sind und die politischen Rahmenbedingungen hervorragend ausnützen“, sagte
Sonnleitner im Interview mit dem Kundenmagazin „Fendt-Focus“, das Ende Mai herauskommt. Allerdings forderte der DBV-Präsident, dass die politischen Zusagen zur Förderung des Energieträgers
Biomasse auch eingehalten werden. Ein Negativbeispiel sei hier die vorgezogene Besteuerung von Biokraftstoffen.
Gleichzeitig warnte Sonnleitner vor überzogener Euphorie. Die weltweiten Potenziale der Biomasse sollten nicht überschätzt werden. Es würden in Zukunft zusätzliche Anbauflächen für den wachsenden Nahrungsmittelbedarf der Weltbevölkerung benötigt werden und stünden daher nicht für den Anbau von
Energiepflanzen zur Verfügung.
Den Vorwurf, die Nutzung von Biomasse sei ethisch verwerflich, weil immer noch Menschen an Unterernährung sterben, bezeichnete der DBV-Präsident als „blanken Unsinn“. Die Gründe für das Elend unserer Welt seien Kriege, Korruption, mangelnde Bildung, kein Recht auf Eigentum und die daraus resultierende Chancenlosigkeit vieler Menschen. Sicherlich spiele es dort daher keine Rolle, wenn in Deutschland Pflanzen zur Energieerzeugung verwendet würden. Die Biomasse als Energieträger sei eine nachhaltige Form der Energieerzeugung und damit ein Mittel für eine lebenswerte Umwelt auch in Zukunft. Zudem stärke sie den ländlichen Raum durch neue Arbeitsplätze und die Pflege der Anbauflächen. (DBV)