Mit einer installierten Gesamtleistung von aktuell 137 Megawatt würden in diesem Jahr voraussichtlich 13 Prozent des im Freistaat verbrauchten Stroms und 31 Prozent der benötigten Wärme aus Bioenergie gewonnen werden, prognostizierte die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) in einer Mitteilung von Mittwoch. Im Freistaat Thüringen gebe es derzeit 274 Biogasanlagen.
«Biogas ist neben Wind- und Sonnenenergie die wichtigste regenerative Energiequelle in Thüringen», sagte ThEGA-Geschäftsführer Professor Dieter Sell. Vorteile seien etwa, dass Biogas unabhängig von Windaufkommen und Sonneneinstrahlung erzeugt werden könne. Zudem sei die Biogaserzeugung eine zusätzliche Einnahmequelle im ländlichen Raum. Wer
Biogas ins Netz einspeist, bekommt Geld dafür.
In den Anlagen wird prinzipiell Biomasse - Gülle oder auch Küchenabfälle - vergoren, dabei entsteht Gas. Vor allem im landwirtschaftlich geprägten Osten Thüringens profitierten Bauern davon. In den dortigen Landkreisen Altenburger Land (30), Greiz (30) und im Saale-Orla-Kreis (27) stünden die meisten
Biogasanlagen im Freistaat.
Allerdings sei zu erwarten, dass in den kommenden Jahren einige Biogasanlagen stillgelegt werden. Der Grund dafür sei, dass für viele Anlagen die staatliche Förderung durch das
Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) nach 20 Jahren auslaufe. Um zu verhindern, dass funktionstüchtige Anlagen abgeschaltet werden, biete die ThEGA kostenfreie Beratungen an, wie die Einrichtungen dennoch sinnvoll weiter betrieben werden können.