Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

27.11.2011 | 13:06 | Aktueller Rapspreis 

Rapspreise geraten weiter unter Druck

Chicago/Paris/Mannheim - Die zunehmend schlechter werden den Aussichten für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft haben über die internationalen Finanzmärkte auch die Agrarmärkte in der vergangenen Woche spürbar belastet.

Rapspreise
Dem negativen Grundton konnten sich die Rapspreise im deutschen Großhandel und an den Terminbörsen nicht entziehen. An der Hamburger Getreidebörse wurde die Notierung für die schwarze Ölfrucht am Dienstag vergangener Woche um 17 Euro/t auf 429 Euro/t herabgesetzt.

Einen Tag später wies die Bayerische Warenbörse in München für die Tonne Raps einen Preis von 426 Euro aus, gegen über 433 Euro bis 442 Euro in der Woche davor. Ware zum Standort Straubing verbilligte sich auf 415 Euro/t bis 417 Euro/t. An der Mannheimer Produktenbörse, wo nur auf Termin gehandelt wurde, gab der Preis für Dezember-Ware auf 422 Euro/t bis 423 Euro/t nach. Die Börse sprach von einem labilen Markt. Das physische Angebot sei knapp, Umsätze alter und neuer Ernte gering.

An der europäischen Leitbörse Matif in Paris wurde die Tonne Rapssaat zum Februartermin am Donnerstag für 410,5 Euro/t abgerechnet; das waren 3,5 % weniger als in der Vorwoche. Am Freitagvormittag wurde dieser Future für knapp 407 Euro/t gehandelt. Für Mai-2012-Ware war erstmals seit Oktober wieder weniger als 400 Euro/t zu zahlen.

Auch in Übersee rutschten die Rapsnotierungen nach unten: Im kanadischenWinnipeg verlor der November-Kontrakt binnen fünf Börsentagen bis zum vorigen Donnerstag gut 4 % an Wert; erstmals seit Ende November 2010 wurde dieser Future für weniger als 500 Can$/t (359 Euro/t) abgerechnet.

Die Canola-Preise folgten in ihrer Abwärtsbewegung den Sojanotierungen an der Börse in Chicago, die ihre Talfahrt in der Berichtswoche fortsetzten. Januar-Bohnen wurden in der USMetropole am sehr frühen Freitagmorgen für 11,05 $/bu (302 Euro/t) gehandelt; das war bezogen auf die Vorwoche ein Minus von 5 %.

Der deutsche Biodieselmarkt tendierte hingegen ungeachtet rückläufiger Rohölpreise regional deutlich fester: Im Großhandel verteuerten sich 100 l Biodiesel in der Woche zum 26. November laut Angaben der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) im Süden des Bundesgebiets im Schnitt um 1,74 Euro auf 120,96 Euro, im Westen um 1,68 Euro auf 120,32 Euro und im Osten um 0,90 Euro auf 117,51 Euro. Im Norden legten die Biodieselpreise nur um 0,02 Euro auf 116,05 Euro zu. (AgE)

 
Großhandelspreise1) und Terminnotierungen2) für Ölsaaten und -nachprodukteBild vergrößern
Großhandelspreise1) und Terminnotierungen2) für Ölsaaten und -nachprodukte (in Euro/t)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 CBoT-Sojafutures und Matif-Raps im Aufwind

 Sojabohnen: CBoT-Future erholt sich von Mehrjahrestief

 EU importiert deutlich weniger Rapssaat

 Keine Erholung bei Rapspreisen zum Jahreswechsel

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte