Getreide:Wir empfehlen weiterhin im Wintergetreide auf die Herbstbehandlung zu setzen. Ohne Herbstbehandlung ist zu befürchten, dass die milden Temperaturen zu einem zügigen Auflaufen und Wachstum der Ungräser führen, die dann im Frühjahr nicht mehr ausreichend zu bekämpfen sind. Nutzen sie daher die günstigen Witterungsbedingungen für Herbizidbehandlungen.
Im bereits aufgelaufenen Getreide sollte auf Blattläuse kontrolliert werden, bisher war noch kein nennenswerter Befall zu beobachten. Bei sonniger Witterung sind die Läuse gut zu erkennen. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 10% befallener Pflanzen.
Praxistipps: Nur bei Überschreiten der Schadensschwelle behandeln, da die Wirkung der Pyrethroide auf wenige Tage beschränkt ist, keine Nützlingsschonung erfolgt und Resistenzen zunehmen. Insbesondere nach Raps ist auch das Anlegen von Kontrollstellen zur Schneckenkontrolle ratsam.
Winterraps:In einigen Beständen ist in den letzten Tagen ein starker Neuauflauf von Ackerfuchsschwanz zu beobachten. Hier gilt es gut abzuwägen, ob bis zum Kerb-Termin abgewartet werden kann oder ob die Durchführung einer weiterer Gräsermaßnahme nicht sinnvoller ist, denn die warme Witterung wird zu einem starken Wachstum führen.
Praxistipp: Bei warmen Temperaturen kann noch
Select eingesetzt werden, bei kühlen Temperaturen ist
Focus Ultra verträglicher.
Die Aussage bezüglich des schwarzen Kohltriebrüsslers ist schwierig, da der Zuflug stark standortabhängig ist. Dies zeigt die Notwendigkeit eigener Gelbschalen. Die Schadensschwelle liegt bei 10 Käfern. Das derzeit warme Wetter fördert die Eiablage. Es können die im Herbst zugelassenen Pyrethroide eingesetzt werden.
Praxistipp: An die Bor-Versorgung von ca. 200 g Bor/ha im Herbst denken.
(Informationen des Neckar-Odenwald-Kreis vom 19.10.2022)