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13.10.2022 | 12:57 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Ackerfuchsschwanz- und Trespenbelastete Flächen strategisch angehen

Karlsruhe - „Dieser Tage sollte die Aussaat der Wintergerste abgeschlossen werden,“ so T. Bender und H. Lindner Anbau- und Pflanzenschutzexperten aus dem Taubertal im Vorfeld ihrer aktuellen Informationen und Praxistipps für die regionale Anbaupraxis.

Ackerfuchsschwanzbekämpfung
(c) proplanta
Weiter empfehlen die beiden Mergentheimer Berater, die Aussaat von Winterweizen auf von „Ackerfuchsschwanz- oder Trespenbelasteten“ Flächen noch hinauszuschieben. Denn aus deren Sicht ist es auf diesem Weg und in Abhängigkeit von der Witterung möglich noch eine weitere Auflaufwelle der Schadgräser abzuwarten.

Winterraps:
Die Rapsbestände entwickeln sich trotz vergleichbarer Aussaatzeitpunkte oft sehr unterschiedlich. Während manche Flächen jetzt zwingend eingekürzt werden müssen, kommen andere Bestände nicht richtig in die Gänge.

Nach unseren Beobachtungen kann das zögerliche Wachstum auf 2 Hauptfaktoren zurückgeführt werden:
  1. Trockenheitsbedingt gab es heuer von der Getreideernte bis zur Rapssaat so gut wie keine Strohrotte. Oft wurde das Stroh vor der Rapssaat in einem Bereich um die 10 cm in den Boden eingemischt. Wenn der Winterraps jetzt gerade in diesem Bereich versucht zu wurzeln, dann kann die einsetzende Strohrotte Wuchsdepressionen bei den jungen Rapspflanzen verursachen.
  2. Niederschlagsmengen von mehr als 10mm können, nach erfolgter Herbizidanwendungen im frühen Nachauflauf, ebenfalls erhebliche Wuchsdepressionen hervorrufen.
In der Praxis treten beide Problemkonstellationen auch gemeinsam auf. In beiden Fällen gibt es jedoch außer Abwarten, keine wirklich andere Möglichkeit.

Praxistipps: Bei Behandlungsmaßnahmen zur Bekämpfung von Ausfallgetreide oder zur Wuchsregulierung empfehlen die Berater die Zugabe von ca. 200 g Bor/ha.

Rapserdflöhe und Schnecken spielen in der Fläche weiter eine geringe Rolle.

In Gebieten die letztjährigen Probleme mit dem Schwarzen Rapskohltriebrüssler hatten, empfiehlt das Taubertäler Expertenteam bis Ende Oktober eine entsprechend regelmäßige Gelbschalenkontrolle.

In den amtlichen Gelbschalen im mittleren Taubertal sind bisher keine entsprechenden Rüsselkäfer aufgetreten.

Wintergerste:
Wie bereits mitgeteilt, empfehlen wir auf Ackerfuchsschanz belasteten Flächen eine Behandlung im Vorauflauf. Diese kann mit vielen gängigen Herbizidkombinationen durchgeführt werden.

Düngeverordnung:
Beachten Sie die Sperrfristen für Gülle, Gärrest, Geflügelmist und Mineraldünger
  • Ackerland: vom 01. Oktober bis 31. Januar
  • Grünland: vom 01. November bis 31. Januar
  • Für Festmist von Huf- und Klauentieren gilt die Sperrzeit vom 01. Dezember bis 15. Januar
(Informationen des Main-Tauber-Kreis vom 11.10.2022)
LTZ Augustenberg
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