Bemerkenswert, da marktwirksam ist, dass das
USDA bis November 2017 eine defizitäre Welt-Rapsbilanz 2017/18 geschätzt hatte, diese Einschätzung aber seit der Dezemberschätzung revidierte und nun eine positive Bilanz prognostiziert.
In der EU-28 soll (Stand April 2018) auf 6,72 Mio. ha Anbaufläche eine
Rapsernte von 21,8 Mio. t (+8,5 %) eingefahren worden sein. Für 2018 sieht die
EU-Kommission in ihrer Aprilschätzung eine Anbaufläche von 6,78 Mio. ha und eine Ernte von 22,6 Mio. t.
Die aktuelle Trockenheit im Norden Deutschlands sowie in östlichen Mitgliedsstaaten wie Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn lässt allerdings befürchten, dass dieses Ergebnis nicht erreicht werden kann. Derzeit wird die Ernte auf nur noch 21,6 Mio. t beziffert, auch wenn die offizielle Schätzung erst in einigen Tagen zur Verfügung steht. Auch die Erwartungen bezüglich der deutsche Rapsernte 2018 wurden zuletzt vom
DRV drastisch gesenkt.
War man im April noch von 4,62 Mio. t ausgegangen, so weist die Maischätzung nur noch 4,13 Mio. t aus. Knospenfall und schlechte Befruchtung scheint in vielen Beständen ein Problem darzustellen. Zurückgeführt werden die Phänomene auf die Fröste im Februar um März sowie die nachfolgende Trockenheit.
Die
Erzeugerpreise tendierten dennoch in den letzten Wochen seitwärts auf einem Niveau von 32,50 bis 33 €/dt. Aktuell ist ein leicht festerer Trend zu beobachten. In Summe wird das Rapsgeschäft, sowohl der alten als auch der neuen Ernte, weiter als ruhig beschrieben. Franko Mannheim notiert
Rapsschrot mit 23,90 bis 24,20 €/dt etwas schwächer als vor 8 Wochen.
Rapsöl (Raffinat) hingegen tendiert etwas fester bei 730 €/t fob Hamburg.
Terminmarkt Raps
In der Maischätzung des USDA wird die Welt-Rapsbilanz 2017/18 unverändert leicht überschüssig gezeigt. Darüber hinaus wird in einer ersten Prognose der neuen Ernte eine ausgeglichene Bilanz für 2018/19 gesehen. Auf Seiten der Sojaversorgung zeigt sich hingegen ein anderes Bild. Sowohl die aktuelle Saison 2017/18 als auch die neue Ernte werden als defizitär eingeschätzt.
In Summe wirken die teilweise schlechte Entwicklung der Rapsbestände in Deutschland, aber auch in angrenzenden EU-Mitgliedsstaaten sowie der Druck im Sojasektor kurstreibend. Zuletzt konnte der Frontmonat (Aug 18) an der
MATIF binnen 4 Wochen von 342 auf 363 €/t zulegen. Allerdings scheint der Aufwärtstrend ins Stocken geraten zu sein, da der Handelsstreit zwischen den USA und China den Sojasektor auf Berg- und Talfahrt schickt.
Ohne nachhaltige Unterstützung aus diesem Bereich scheint ein nachhaltiger Aufwärtstrend bei Raps zumindest fraglich. Von Seiten des Wechselkurses Euro/Dollar ist hingegen leichter Rückenwind zu spüren. Aktuell kostet ein Euro mit 1,16 US-$ knapp 6 % weniger als vor 8 Wochen.