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21.07.2022 | 13:01 | Erntezeit 

Getreideernte 2022 in Mecklenburg-Vorpommern: Große regionale Unterschiede erwartet

Neubrandenburg - Die Ernte der Wintergerste ist in Mecklenburg-Vorpommern abgeschlossen. Bis auf kleine Restflächen haben die Landwirte das Getreide bereits gedroschen.

Getreideernte 2022 MV
(c) proplanta
„In vielen Landesteilen haben die Landwirte eine bessere Gerstenernte eingefahren als erwartet, auch wenn die Ergebnisse insgesamt regional wieder sehr unterschiedlich ausfallen“, zieht Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes MV, eine erste Bilanz.

Die im Herbst gesäte Gerste sei dem anderen Getreide voraus gewesen. Sie habe ihre Wurzeln noch gut ausbilden können, bevor es zu trocken wurde. So konnte die Gerste optimal von dem wenigen Regen, der im Frühjahr gefallen ist, profitieren. „Ob das auch der später ausgesäte Weizen geschafft hat, bleibt abzuwarten“, so der Bauernpräsident. Das gelte auch für den Raps, dem die Hitze im Juni zugesetzt hat.

Herbstkulturen wie Zuckerrüben, Mais und Kartoffeln sind gegenwärtig gut entwickelt. In den kommenden Wochen benötigen sie jedoch ausreichend Niederschläge. Kosten für Dünger, Saatgut und Energie gestiegen Neben der anhaltenden Trockenheit bereiten den Landwirten in Mecklenburg-Vorpommern die gestiegenen Kosten für Dünger, Pflanzenschutzmittel, Saatgut, Energie und Kraftstoff Sorgen. Insgesamt haben sich die Direktkosten im Ackerbau im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 300 Prozent verteuert.

So werden beispielsweise für eine Tonne Harnstoff, der in der Landwirtschaft als Dünger verwendet wird, inzwischen 1.200 Euro fällig. Im Februar waren es noch 400 Euro. Viele Landwirte schöpfen derzeit aus den Einnahmen des Vorjahres, die nur rund die Hälfte des aktuellen Verkaufspreises betragen. Die derzeit hohen Betriebsmittelkosten können nur durch Erlöse für landwirtschaftliche Erzeugnisse ausgeglichen werden.

„Doch was am Ende bleibt, kann noch nicht abschließend beziffert werden. Wir hoffen, dass wir unsere Ernte gut verkaufen können", sagt Bauernpräsident Kurreck. Um Kosten zu sparen setzen die Landwirte derzeit nur dort Dünger ein, wo es sich lohnt. „Wir müssen beim Düngen knausern, da jedes Kilogramm Dünger teuer ist.

Fehlen der Pflanze jedoch Nährstoffe, leiden Qualität und Ertrag", sagt Lars-Peter Loeck, Vorstand der Agrofarm eG Lüssow. Der Betrieb bewirtschaftet 2.685 Hektar Acker- und Grünland. Neben Weizen, Gerste und Raps werden hier auch Mais und Erbsen angebaut. „Die Gerste haben wir bereits unter Dach und Fach“, berichtet Loeck.

Ertrag und Qualität seien besser als erwartet gewesen. Die Genossenschaft habe einen Teil ihrer Wintergerste schon verkauft, ein anderer Teil liegt als Futter für die rund 1.400 schwarzbunten Milchkühe des Betriebes auf Vorrat. Nach der Strohernte, so hofft Loeck, gehe es in den nächsten Tagen mit der Ernte im Raps, Weizen und bei Triticale weiter.
BV-MV
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