Damit hat Raps in nur drei Wochen 6 % an Wert gewonnen. US-Sojabohnen hatten in dieser Zeit sogar um 7,5 % zugelegt. Sie profitierten zuletzt vor allem vom unerwarteten Kaufinteresse aus China und der rückläufige Dollar verbesserte zudem die Perspektiven für kommende Geschäfte. Gleichzeitig zeigen die beginnenden Wettermärkte in Südamerika Wirkung. So scheint es in Argentinien für die frisch gesäten Bohnen derzeit zu trocken zu sein und namhafte Analysten reduzierten bereits ihre Ernteschätzung. Damit könnte die Ernte sogar kleiner ausfallen als im Vorjahr. Das befestigte die Kurse und eröffnet den Fokus auf die Entwicklung in Südamerika.
In Brasilien gibt es bisher allerdings keine Einschränkungen und die
Ernteprognose bleibt auf der avisierten Rekordhöhe von 102 Mio. t. Die
Rapspreise in Deutschland profitieren zudem von den festen Notierungen für Palmöl in Malaysia. Das absehbar knappe Angebot hatte in den vergangenen Wochen bereits für Unterstützung gesorgt. Vor dem Hintergrund einer exportfördernden, schwachen Inlandswährung könnte sich die Schere zwischen Angebot und Nachfrage noch weiter schließen, zumal die Palmölproduktion im laufenden Monat unter Vormonatsvolumen geschätzt wird. In den genannten drei Wochen verteuerte sich Palmöl um knapp 13 %.
Die Rapskurse in Paris spiegeln aufgrund des knappen Inlandsangebotes in Deutschland die Großhandelspreise nur teilweise wieder. Ölmühlen bewilligen, nach Angaben der
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH, teils 13 EUR/t mehr für vordere Ware. In Großbritannien sieht die Versorgungslage noch enger aus. Hier liegen die Prämien sogar bei 15 EUR/t. Demgegenüber kann die kleine
Rapsernte in Frankreich keinen Bonus erzielen, die Ölmühlen bleiben mit ihren Geboten unter dem Terminkurs.