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08.12.2016 | 19:27 | Terminmarkt 
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Scharfer Preisanstieg für Ölsaaten

Berlin - Feste Notierungen für Sojabohnen, Palmöl und Rohöl ließen die Rapsnotierungen in den vergangenen Tagen kräftig steigen. An der Terminbörse in Paris schloss der Fronttermin am 06.12.2016 bei 412,50 EUR/t und damit auf dem höchsten Niveau seit April 2014.

Terminmarkt Schlusskurse Ölsaaten
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Terminmarkt Schlusskurse Ölsaaten (c) UFOP
Damit hat Raps in nur drei Wochen 6 % an Wert gewonnen. US-Sojabohnen hatten in dieser Zeit sogar um 7,5 % zugelegt. Sie profitierten zuletzt vor allem vom unerwarteten Kaufinteresse aus China und der rückläufige Dollar verbesserte zudem die Perspektiven für kommende Geschäfte. Gleichzeitig zeigen die beginnenden Wettermärkte in Südamerika Wirkung. So scheint es in Argentinien für die frisch gesäten Bohnen derzeit zu trocken zu sein und namhafte Analysten reduzierten bereits ihre Ernteschätzung. Damit könnte die Ernte sogar kleiner ausfallen als im Vorjahr. Das befestigte die Kurse und eröffnet den Fokus auf die Entwicklung in Südamerika.

In Brasilien gibt es bisher allerdings keine Einschränkungen und die Ernteprognose bleibt auf der avisierten Rekordhöhe von 102 Mio. t. Die Rapspreise in Deutschland profitieren zudem von den festen Notierungen für Palmöl in Malaysia. Das absehbar knappe Angebot hatte in den vergangenen Wochen bereits für Unterstützung gesorgt. Vor dem Hintergrund einer exportfördernden, schwachen Inlandswährung könnte sich die Schere zwischen Angebot und Nachfrage noch weiter schließen, zumal die Palmölproduktion im laufenden Monat unter Vormonatsvolumen geschätzt wird. In den genannten drei Wochen verteuerte sich Palmöl um knapp 13 %.

Die Rapskurse in Paris spiegeln aufgrund des knappen Inlandsangebotes in Deutschland die Großhandelspreise nur teilweise wieder. Ölmühlen bewilligen, nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH, teils 13 EUR/t mehr für vordere Ware. In Großbritannien sieht die Versorgungslage noch enger aus. Hier liegen die Prämien sogar bei 15 EUR/t. Demgegenüber kann die kleine Rapsernte in Frankreich keinen Bonus erzielen, die Ölmühlen bleiben mit ihren Geboten unter dem Terminkurs.
UFOP
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agricola pro agricolas schrieb am 09.12.2016 08:10 Uhrzustimmen(50) widersprechen(27)
„SCHARFER PREISANSTIEG(???)“ für Ölsaaten, welch Dreistigkeit aus diesen Mündern, sich in einer solchen Art und Weise medial zu positionieren. Jedem Insider ist es durchaus geläufig, dass die UFOP ein Unterglied des Bauernverbandes ist und damit die dortigen Gehälter von UNSEREM Bauerngeld gespeist werden. Obige Formulierungen lassen einen unvoreingenommenen Rest da wohl schwerlich nur ansatzweise diese Verbindung erkennen. Weit eher bedient man hier die absolut preisdämpfende Klaviatur in eindeutiger Positionierung zugunsten der Ölmühlen. // Ein wenig ausholen muss man hier vielleicht und in den Annalen stöbern: Als man zu Beginn der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts begann, den Rapsanbau in der BRD zu etablieren, sprachen unsere Altvorderen noch vom „schwarzen Gold vom Acker“. Die Dezitonne Raps wurde zu damaligen Zeiten mit über 50,00 Euronen bewertet, das Input der Bauern für diese Ölfrucht hielt sich in durchaus vertretbaren Grenzen. Dieses Erzeugerpreisniveau erreichen die heutigen Rapsbauern nur in ihren wunderschönsten Winterweihnachtsträumchen!!! - Der heutige Rapsanbau vernichtet auf der Kostenseite die Erlöse nahezu komplett bis hin zu einem heftigen „Zuschuster-Aktionismus“, wie man es landläufig gern formuliert; will meinen, infolge der zu engen Fruchtfolgen in den vergangenen Dekaden ist ein enormer Pflegeaufwand zur Gesunderhaltung der Rapsschläge definitiv unverzichtbar. Und so verwundert es keineswegs, dass einige Bauern im aktuellen Vegetationszyklus schon vor Wintereinbruch die eigenen Rapsäcker wieder umgebrochen haben. Trotz superscharfer 4K-Aufnahmen via Satellit lässt sich nur schwerlich erkennen, wie viele tote Rapspflanzen sich auf vielen Flächen bereits tummeln, wo man eine Ertragserwartung überhaupt schon zum jetzigen Zeitpunkt gänzlich abschreiben muss. Ferner hat ein sehr unregelmäßiger Feldaufgang in vielen Regionen eine Situation geschaffen, wo die aktuellen Kahlfröste schon zum Winterbeginn dem einen oder anderen Bauern Angstschweiß auf die Stirn treibt, haben doch die allermeisten im MINIMUM bereits mehr als 5 Überfahrten in ihre Rapsbestände investiert, Aufwand, den man in der kommenden Ernte auch als Ertrag wieder einfahren muss. // Insofern klingt es wie blanker Hohn und Spott, wenn man seitens der berufsständischen Analysten mit einem „scharfen Preisanstieg“ vollkommen verfehlte Zeichen für einen erheblichen Preisdruck zu Lasten der Bauern erzeugen will. Schämt Euch, einen solchen Abgesang auf die Spezies anzuschlagen, die EUER täglich Brot sichern. // Ist im übrigen der aktuelle generöse Preisanstieg nicht weit eher dem „Trump-Effekt“ und einem damit einhergehenden Dollar-/Eurokurs geschuldet!!!? - Ich frage mich immer wieder, für wen man solche preis manipulierenden Zeilen in die Welt setzt, welchem Herren man damit dienen mag. Liegt es unserer berufsständischen Vertretung derart am Herzen, den noch letzten tumben Bauern die Lust am Ackern vollkommen verhageln zu wollen!!! Denkt mal drüber nach, wenn ihr die moderne Mär vom heutigen Bauern als Ölscheich so blindwütig unter‘s Volk streut!!! - Einen schönen 3. Advent!
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