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15.09.2016 | 08:04 | Stickstoff-Überhänge 

Schlechte Ernte hinterlässt zu viel Stickstoff in den Böden

Schwerin - Die schlechte Raps- und Wintergetreideernte in diesem Jahr hat Folgen für die Umwelt: Wegen des schwachen Wuchses haben die Pflanzen bei weitem nicht allen Stickstoff aufgenommen, den die Bauern in Erwartung hoher Erträge als Dünger ausgebracht hatten.

Zu viel Stickstoff in den Böden
(c) proplanta
Das geht aus den Antworten der Landesregierung auf zwei Kleine Anfragen der Linken im Landtag hervor. Die Rapsernte ist in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr um 30 Prozent geringer ausgefallen als im langjährigen Mittel. Bei Wintergerste lag der Ertrag 21 Prozent niedriger, bei Winterweizen 15 Prozent.

«In der Regel ist die Stickstoff-Düngung zum Raps Ende März/Anfang April abgeschlossen», schreibt die Regierung. Frostschäden und Vorsommertrockenheit, aber auch Schädlingsbefall hätten die Biomasseproduktion behindert. Dadurch sei die Aufnahme des Stickstoffs nicht wie in Normaljahren erfolgt.

Auf allen Raps-Flächen sei deshalb mit höheren Stickstoff-Überhängen zu rechnen. Stickstoff führt, wenn er ausgewaschen wird und in den Wasserkreislauf gelangt, zu verstärktem Algenwachstum in Bächen, Flüssen und Meer. Auch Nitratbelastungen des Grundwassers werden auf zu viel Stickstoff zurückgeführt.

Bauern können ungenutzten Stickstoffdünger im Acker mit dem Anbau sogenannter Zwischenfrüchte, wie Acker-Senf, zumindest binden. Dies werde auch immer stärker genutzt, zumal es dafür Förderung gebe, sagte der Agrarexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Mecklenburg-Vorpommern, Burkhard Roloff. «Die Pflanzen binden überschüssigen Stickstoff, so dass er nicht ausgewaschen wird.»
dpa/mv
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