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24.05.2022 | 08:03 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Septoria: In diesem Jahr nahezu bedeutungslos?

Karlsruhe - „Ich informiere heute über den Fungizideinsatz in Getreide und gebe dazu wichtige Mittel- und Infektionshinweise.

Pflanzenschutz
(c) proplanta
Außerdem habe ich anstehende Maßnahmen in Mais und Futtererbse im Blick,“ so die renommierte Pflanzenschutzexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis in Buchen im Vorfeld ihrer heutigen Empfehlungen.

Getreide: In späten Lagen erscheint das letzte Blatt, in frühere Lagen schwillt schon die Ähre im Halm. Die Krankheitssituation ist weiterhin entspannt. Teilweise sind verstärkt Blattaufhellungen zu beobachten, die aber eher auf physiologische Blattflecken hindeuten. Durch die fehlende Blattnässedauer hat Septoria keine Bedeutung.

Die Temperaturen lassen Braunrost erwarten, für eine Ausweitung von Gelbrost ist es schon zu warm. Auf flachgründigen Böden sind schon die ersten Trockenschäden sichtbar, sollte es hier nicht bald regnen, sind Ertragsverluste vorprogrammiert. In den meisten Fällen sind Einmalbehandlungen bei den derzeit trockenen Bedingungen wirtschaftlich sinnvoll.

Ohne weitere nennenswerte Niederschläge kann auch noch bis zum Ährenschieben abgewartet werden, auf jeden Fall muss aber das Fahnenblatt getroffen werden. Die leistungsstarken Azol-Carboxamid-Kombinationen sind ähnlich in der Wirkung und auch preislich auf einem Niveau. Auf guten Standorten kann die volle Aufwandmenge eingesetzt werden.

Ist eine Fusarium-Maßnahme in der Blüte geplant, reichen 70-80% der Aufwandmenge, bei guten Nerven und weiterhin ausbleibenden Niederschlägen kann auch bis zur Blüte gewartet werden.

Praxistipps: Auf flachgründigen Standorten, die jetzt schon Trockenschäden zeigen, wäre auch preiswerte Grundabsicherungsvarianten wie z.B. 0,8 Elatus Era + 0,7 Folicur denkbar.

Erste Getreidehähnchen sind in den warmen Lagen vorhanden, aber noch nicht bekämpfungswürdig! Ein Insektizideinsatz hat auch immer die Folge, dass Nützlinge ausfallen und hierdurch später ein stärkerer Läusebefall auftreten kann.

Praxistipp: Kontrollieren Sie sorgfältig ihre Schläge und behandeln sie nicht vorschnell! In Schutzgebieten gilt zusätzlich die Auflage, dass nur nach amtlicher Beratung und Überschreitung der Bekämpfungsrichtwerte behandelt werden darf.

Blattläuse in Futtererbsen: Kontrollieren Sie die Erbsen auf Blattläuse. Die grünen Pfirsich- und Erbsenblattläuse können Überträger verschiedener Virosen sein. Die Läuse sitzen versteckt unter den Blättern, der Befall ist durch Ausklopfen auf eine weiße Unterlage festzustellen. Mittlerweile hat Teppeki hat eine Notfallzulassung nach Erreichen der Schadschwelle von 10% befallener Pflanzen bekommen. Achtung: Pirimor hat keine Zulassung mehr.

Praxistipp: Auflagen in den Schutzgebieten zur Anlage eines Spritzfensters und die Dokumentation der Bekämpfungsrichtwerte beachten.

Mais: Trotz der derzeitigen Wetterbedingungen sollten die Herbizidmaßnahmen – wie im letzten Warndienst beschrieben – im 4-6 Blattstadium durchgeführt werden. Fahren sie in den frühen Morgenstunden und beachten sie unbedingt das Terbuthylazin-Verbot in allen (auch ogL-Normalgebiete) Wasserschutzgebieten.

Achtung: Denken sie in Wasserschutz Problemgebieten an die späte Nmin-Probe zu Mais im 4-6 Blattstadium. Probenahmematerial kann bei Agroa Lagerhaus (BAG Franken) in Buchen ausgeliehen werden. Beachten Sie bitte, dass dort am 30. Mai letztmalig Proben abgeholt werden.

(Informationen des Neckar-Odenwald-Kreis vom 21.05.2022)
LTZ Augustenberg
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