Als wichtige Kriterien sind dabei zu berücksichtigen, ob die Frühsaaten weit entwickelt sind, zum Überwachsen neigen oder gut mit Stickstoff versorgt sind oder aber auch lückige ungleichmäßige Bestände vorhanden sind. Weiterhin spielt auch eine Rolle ob
Phoma lingam zeitig und sehr stark auftritt, die angebaute Sorte schnellwüchsig und krankheitsanfällig ist, es in der Region häufige Auswinterungsprobleme gibt und die Herbstwitterung feucht-warm und wüchsig ist.
Feuchte Bedingungen wirken befallsfördernd auf
Phoma lingam. Zeitiger Phoma-Befall kann zu einem erhöhten Wurzelhalsbefall führen. Bei anhaltender Feuchtigkeit geht die Infektion von den alten befallenen Rapsstoppeln aus. Deshalb sollte auf eine gute und rechtzeitige Stoppelbearbeitung Wert gelegt werden.
Eine gezielte Bekämpfung von
Phoma lingam ist sehr schwierig, da bei einer feuchten Herbstwitterung den gesamten Herbst bis in den Winter hinein ständig Infektionsmöglichkeiten bestehen. Der optimale Behandlungstermin ist somit schwer bestimmbar. Akzeptaple Wirkungsgrade, insbesondere auf den Wurzelhalsbefall, sind daher eher zufällig.
Eine vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahme ist der Anbau toleranter, standfester
Winterraps-Sorten mit guter Winterhärte. Für einen optimalen Behandlungserfolg ist wüchsige Witterung (Tagestemperaturen um 15 °C) erforderlich.
Für die Überwachung der Keimung der Apothezien im Frühjahr, können Sklerotiendepots im Herbst angelegt werden. Dazu werden in 1 bis 2 cm Bodentiefe Sklerotien eingestreut, die man aus alten befallenen Raps- oder Sonnenblumenstängeln entnehmen kann, und mit Erde bedeckt. Diese Stelle sollte eingerahmt und markiert werden. Im Frühjahr kann dann das Wachstum der Apothezien beobachtet werden, um die aktuelle schlagspezifische Sclerotinia-Gefahr besser einschätzen zu können.
Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden
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