An den beiden Monitoringstandorten des Landwirtschaftsamtes in Besigheim und Ludwigsburg ist der Raps aktuell zwischen dem 4- und 8-Blattstadium. Die vom
Rapserdfloh verursachten Schäden sind an beiden Standorten kaum nennenswert. Bisher wurden nur in einer
Gelbschale (Standort Ludwigsburg) 2 Rapserdflöhe gefangen. Praxistipps: In den kommenden warmen Tagen könnte nochmals Zuflug stattfinden. Die Bekämpfungsrichtwerte geben klare Anhaltspunkte für die Notwendigkeit einer Insektizid-Behandlung. Zeitlich ist davon auszugehen, dass noch neu einfliegende Rapserdflohweibchen bald mit der Eiablage beginnen oder bereits begonnen haben.
Bekämpfungsrichtwerte Rapserdfloh im Herbst:
| Befallsfeststellung |
Beobachtungszeitraum |
Bekämpfungsrichtwert |
Bonitur Lochfraß
|
Auflaufen bis 3-Blattstadium |
10% der Keim-/Laubblätter zerstört |
Gelbschale
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bis 6-Blattstadium |
50 bis 75 Käfer in 3 Wochen |
Pflanzen u. Blattstiele aufspalten
|
Oktober bis Dezember |
3 bis 5 Larven/Pflanze |
Quelle: Merkblatt Integrierter PS 2022
Ackerbau und Grünland (Gelbes Heft, S. 88)
Die zugelassenen Pyrethroide erfassen als Kontaktmittel nur adulte Rapserdflöhe oder sich auf der Pflanzenoberfläche befindliche, frisch geschlüpfte Larven. Für spätere Behandlungen, die auf die
Larven in den Stängeln der Rapspflanzen abzielen, würde sich eine Behandlung mit Minecto Gold oder Exirel (Notfallzulassungen) anbieten. Beide haben lokalsystemische und translaminare Wirkung.
Minecto Gold1 Behandlung (spritzen) ab BBCH 14
Beachten Sie alle Anwendungsbestimmungen und Auflagen wie z.B.:
(NG364) Auf derselben Fläche innerhalb eines Kalenderjahres keine zusätzliche Anwendung von Mitteln, die den Wirkstoff Cyantraniliprole enthalten.
(NB6611) Das Mittel wird als bienengefährlich eingestuft (B1). Es darf nicht auf blühende oder von
Bienen beflogene Pflanzen ausgebracht werden; dies gilt auch für Unkräuter. Bienenschutzverordnung vom 22. Juli 1992, BGBl. I S. 1410, beachten.
Exirel1 Behandlung (spritzen) in BBCH 10 bis BBCH 19
Beachten Sie alle Anwendungsbestimmungen und Auflagen wie z.B.: o (NB 6611) Das Mittel wird als bienengefährlich eingestuft (B1). Es darf nicht auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen ausgebracht werden; dies gilt auch für Unkräuter. Bienenschutzverordnung vom 22. Juli 1992, BGBl. I S. 1410, beachten.
(NG364) Auf derselben Fläche innerhalb eines Kalenderjahres keine zusätzliche Anwendung von Mitteln, die den Wirkstoff Cyantraniliprole enthalten.
Wachstumsregulierung: Nur sehr wüchsige Bestände sollten zur Vermeidung des Überwachsens mit einem
Fungizid behandelt werden. Folgende Faktoren sollten zutreffen:
- Der Großteil der Pflanzen hat mind. das 6-Blattstadium erreicht
- Der Bestand ist so dicht, dass Einzelpflanzen zum Wachsen kaum Ausbreitungsmöglichkeiten zur Seite haben
Wie thematisiert sind viele Bestände inhomogen, Einzelpflanzen betreffend. Kleinere Pflanzen bekommen durch eine Wuchsregulierung die Chance. „mitgezogen zu werden“, da starke Pflanzen gestaucht werden. Carax und Toprex bringen die deutlichste Wuchsregulierung.
Auch innerhalb der Schläge gibt es oftmals deutliche Entwicklungsunterschiede, abhängig vom Boden, von Senken usw. Auf Flächen/Teilflächen, wo die Pflanzen noch nicht mehr als 50% Bodenbedeckung erreicht haben und sich noch im 4-Blattstadium (oder weniger) befinden, sollte auf eine Behandlung zur Wuchsregulierung verzichtet werden.
(Informationen des Kreis Ludwigsburg vom 06.10.2022)
