Nach Informationen der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurden im Schnitt 66 Tonnen Rüben je Hektar (t/ha) geerntet. Damit wurde das sehr gute Vorjahresergebnis (63,2 t/ha) noch einmal um fünf Prozent übertroffen. Gegenüber dem Fünf-Jahres-Schnitt (60 t/ha) lag das Plus sogar bei zehn Prozent. Auch der Zuckergehalt der Rüben war ungewöhnlich hoch. Mit 18,2 Prozent wurde erneut das sehr gute Vorjahresniveau erreicht und das Mittel der letzten fünf Jahre (17,7 Prozent) um 0,5 Prozent übertroffen.
Dank der guten Ernte konnten die Landwirte ihre Rübenquote mehr als erfüllen. Auf die Bezahlung hat sich das positiv ausgewirkt, da die
Nordzucker AG bei 110-prozentiger Erfüllung der Quote den höchsten Rübenpreis zahlt. Aus einem Teil der überschüssigen Rüben wird
Bioethanol gewonnen, der Rest wird als Industriezucker verkauft. Angesichts der guten Vermarktung gehen die Landwirte davon aus, in diesem Jahr Zuckerrüben in gleichem Umfang anbauen zu können wie in 2009.
Wegen der sehr hohen Erträge mussten die Zuckerfabriken bis an ihre Auslastungsgrenze gehen. Trotzdem dauerte die Rübenkampagne etwa zwölf Tage länger als geplant. In den Zuckerfabriken Uelzen, Nordstemmen, Schladen und Klein Wanzleben wurden vor wenigen Tagen die letzten Rüben angeliefert und verarbeitet. In Clauen geht die Kampagne in Kürze zu Ende. Alle Zuckerfabriken fahren ihre Technik dann bis zur neuen Ernte herunter.
Der schneereiche Winter blieb nicht ohne Folgen für die Kampagne. Zwar waren die bis zu ihrer Abfuhr am Feldrand zwischengelagerten Zuckerrüben durch Vliese vor Frost und Niederschlägen geschützt, allerdings war das Aufdecken der eingeschneiten Mieten sehr beschwerlich. Auch der Abtransport gestaltete sich vielerorts problematisch. Die winterliche Witterung verwandelte viele Feldwege in Schnee- und Eispisten. (lwk ns)