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08.10.2021 | 13:56 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Winterraps: Aktivitäten gegen Schädlinge und Krankheiten notwendig?

Karlsruhe - „Der Entwicklungsstand auf der Baar ist uneinheitlich, auch innerhalb der Schläge zeigen sich die Folgen des verzettelten Aufgangs an der Anzahl der entwickelten Blätter,“ berichtet die Pflanzenschutz- und Anbauexpertin H. Saddedine vom Landwirtschaftsamt Donaueschingen.

Raps Oktober
(c) proplanta
„Die Rapspflanzen stehen zum Teil im 4-6 Blattstadium (BBCH 14-16) und zum Teil auch noch im 2-Blattstadium,“ so H. Saddedine weiter in ihren Ausführungen. Aus Sicht der Beraterin sind die Gründe dafür dieses Jahr in den nicht immer optimalen Bedingungen zum Zeitpunkt der Saat sehen und oft auch darin begründet, dass es in Folge der Aussaatbedingungen manchmal leider auch schief gegangen ist für ein optimales Saatbett zu sorgen.

Schädlingsbefall: Der Rapserdfloh trat bis jetzt nur in geringer Zahl auf. Höhere Blattschäden begrenzten sich auf wenige Schläge und ab dem 4-Blattstadium spielt der Blattfraß keine Rolle mehr. Dagegen steigt die Zahl der gefangenen Schwarzen Kohltriebrüssler. Auf einem Monitoring Standort wird Ende dieser Woche die Fangzahl sehr wahrscheinlich den Bekämpfungsrichtwert überschreiten. Der schwarze Kohltriebrüssler legt bald nach Zuflug seine Eier in die Blattstiele ab.

Das Landwirtschaftsamt gibt folgende Empfehlung: Den Zuflug des Schwarzen Kohltriebrüsslers und des Rapserdflohs mit den eigenen Gelbschalen weiterhin überwachen und bei Überschreitung des Bekämpfungsrichtwerts des Schwarzen Kohltriebrüsslers (10 Käfer in 3 Tagen) zeitnah eine Bekämpfung mit den zugelassenen Mitteln und genügend Wasser (mind. 300 Liter/ha) durchführen.

Zum Bekämpfungstermin Mitte/Ende Oktober sind alle Käfer zugeflogen und die ersten jungen Larven des Rapserdflohs werden miterfasst. Falls keiner der o.g. Bekämpfungsrichtwerte überschritten wurde, kann im Spätherbst der Schädlingsbefall in den Blattstielen überprüft und entsprechend gehandelt werden.

Wachstumsreglereinsatz und Phomabekämpfung: Der Raps sollte als kräftige Pflanze mit gut entwickelter Pfahlwurzel in den Winter gehen. Dabei darf die Pflanze in der Entwicklung nicht über das Rosettenstadium mit 10-12 entwickelten Blättern hinausgehen. Ein Überwachsen bzw. Schossen vor Winter hat Frostschäden zur Folge und erhöht die Gefahr der Auswinterung. Ein Überwachsen droht vor allem bei zu früher Saat, zu dichten Beständen oder einem langen milden Herbst mit hoher Stickstoff-Nachlieferung.

Expertentipps: Eigene, gefährdete Bestände beobachten und spätestens zum 6-Blattstadium einen Wachstumsregler-Einsatz abschätzen. Die Aufwandmenge richtet sich nach dem Ziel der Maßnahme. Für eine Wuchsregulierung reichen verringerte Mengen. Auf gefährdeten Standorten (Tal- oder Schattenlagen), die Anfang Oktober schon einen Befall mit Wurzelhals- und Stängelfäule zeigen, wird die volle Aufwandmenge empfohlen. Bei ungleichmäßig entwickelten Beständen, sollten die kleinen Pflanzen 3 bis 4 Blätter zum Zeitpunkt der Behandlung entwickelt haben. Für eine gute Wirkung ist wüchsige Witterung nötig.

Bitte beachten:
  • Keine Anwendungen bei Nachtfrostgefahr oder Wasserknappheit
  • Änderung der Bienengefährlichkeit bei Tankmischungen mit Insektiziden
  • Abstandsauflagen zu Oberflächengewässer
  • Einschränkungen beim Nachauflaufherbizid „Belkar“ und „Fox
(Informationen des Schwarzwald-Baar-Kreis vom 07.10.2021)
LTZ Augustenberg
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