Zum Teil legten die Notierungen sprunghaft zu, allen voran - wie berichtet - die deutsche Notierung mit einem Preisanstieg von 13 Cent pro kg, meldet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Damme.
Damit setze Deutschland die "Aufholjagd" seit dem "dramatischen Preisverfall" vor zwei Wochen fort und verweise die Niederlande auf den letzten Rang im europäischen Preisgefüge der sechs größten Schweinebestandsländer. Dennoch ist das Preisniveau vor dem Dioxin-Skandal noch nicht wieder erreicht. Aus aktueller Sicht ist aber von einem weiteren spürbaren Preisanstieg auszugehen, lautet die Prognose der ISN. Mit zur guten Stimmung am Markt trägt laut heimischen Experten auch die Private Lagerhaltung von Schweinefleisch in der EU bei. Denn, die seit 01.02. angelaufene Aktion wurde von der EU mit einer deutlichen Erhöhung der Beihilfensätze ausgestattet als zuletzt im Jahr 2007. Außerdem setzte sie keine Obergrenze für die Einlagerungsmenge fest.
Demnach betragen die Zuschüsse für eine Einlagerungsdauer von 90 Tagen für Schweinehälften EUR 376,- pro t, für Schinken, Schultern, Vorderteile und Kotelettstränge EUR 416,- pro t, für Schinken und Schultern ohne Knochen EUR 459,- pro t, für Bäuche, wie gewachsen, EUR 343,- pro t, für Bäuche, wie gewachsen, ohne Schwarte EUR 369,- pro t sowie für Teilstücke "Middles" EUR 255,- pro t. In Österreich übermittelt die
Agrarmarkt Austria AMA der Kommission jeden Montag und Donnerstag bis 12.00 Uhr die eingelangten Anträge auf Lagerkostenzuschüsse. Die
EU-Kommission kann dann - abhängig von der beantragten Menge - ab einer gewissen derzeit noch offenen Grenze beschließen, Anträge zurückzuweisen beziehungsweise die Antragsfristen auszusetzen.
ISN: Deutliche Preisanstiege auch in Österreich, Niederlanden und Belgien
Deutliche Preisanstiege verzeichneten laut ISN auch Österreich, die Niederlande und Belgien. Etwas moderater legten auch die Preise in Dänemark und Spanien zu, in Frankreich ergab sich nur ein marginaler Anstieg. In Schweden sei der geringfügige Preisanstieg auf Wechselkursschwankungen zurückzuführen. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger am deutschen Markt war demnach zu Wochenbeginn nicht so hoch wie erwartet, sodass das Angebot nicht übermäßig ausfällt. Die Schlachtunternehmen bestellen zügig, begründet ISN seinen Optimismus für die künftige Preisentwicklung.
Verwirrung um Russlandexporte Deutschlands etwas gelegt
In Bezug auf die Wiederzulassung deutscher Schweinefleischexporte nach Russland war die Lage zuletzt unübersichtlich und verwirrend. Nachdem es vergangenen Freitag kurz geheißen hat, "die Grenze ist offen", und kurz danach dann "sie ist doch nicht offen", sei laut Dow Jones News derzeit bei Lieferungen aus Deutschland eine Bescheinigung über die Freiheit von Dioxin erforderlich. Insgesamt scheinen sich die Dinge hier aber zu beruhigen und in geordnetere Bahnen zu gelangen. (BMLFUW/AIZ)