(c) towermedia - fotolia.com
Mit einer Produktion von 48,7 Mio. Tonnen (t) Schlachtgewicht belegt das Land der Mitte auch in diesem Jahr wieder den ersten Rang der wichtigsten Erzeugerländer für Schweinefleisch, berichtet der Landvolk-Pressedienst nach einer Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums. Mittlerweile wird in China rein rechnerisch jedes zweite Schwein weltweit gemästet, die Produktion soll gegenüber dem Jahr zuvor um 5,5 Prozent zulegen.
Dagegen wird für die meisten anderen Veredlungszentren ein Produktionsrückgang erwartet. Demnach dürfte die EU nach wie vor den zweiten Platz beanspruchen, auch wenn die Produktion in 2009 um 1,9 Prozent auf 22,1 Mio. t sinken soll. Erst mit großem Abstand folgen die USA mit einer Erzeugung von 10,34 Mio. t, womit das Vorjahresniveau um 2,5 Prozent unterschritten würde. Erheblich zögerlicher werden vermutlich die brasilianischen Erzeuger auf die Produktionsbremse treten, Experten rechnen mit einem Rückgang um 0,2 Prozent auf 3,01 Mio. t. Dagegen wird für Russland eine deutliche Produktionssteigerung prognostiziert, und zwar um 4,1 Prozent auf 2,15 Mio. t Schlachtgewicht. Für die wichtigsten Erzeugerländer weltweit rechnen die Washingtoner Agrarexperten insgesamt mit einer Produktionssteigerung um 1,9 Prozent auf 100,17 Mio. t.
Im Gegenzug soll auch der weltweite Verbrauch von Schweinefleisch ansteigen. Die Nachfrage soll in 2009 in den Ländern mit dem größten Verbrauch insgesamt gut 100,17 Mio. t erreichen, das wären 1,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. So rechnen die Washingtoner Agrarexperten damit, dass sich die chinesische Wirtschaft spätestens in der zweiten Jahreshälfte beleben wird. Dementsprechend schätzen sie den dortigen Verbrauch auf rund 48,8 Mio. t. Schweinefleisch und damit um 5,2 Prozent höher als im vergangenen Jahr. Dagegen soll die Nachfrage in der EU um 0,3 Prozent auf 20,9 Mio. t sinken.
Noch erheblich stärker soll der Schweinefleischkonsum in Russland schrumpfen, und zwar um rund sieben Prozent auf 2,89 Mio. t Schlachtgewicht. Dagegen sollen die US-Bürger wieder mehr Schweinefleisch konsumieren als im vergangenen Jahr, auch wenn die Nachfrage nur moderat um 0,8 Prozent auf knapp 8,9 Mio. t zulegen soll.
Trotz der weltweit steigenden Nachfrage nach Schweinefleisch erwarten Fachleute einen Einbruch für den internationalen Handel. So könnte die Nachfrage der großen Importländer für Schweinefleisch in diesem Jahr mit 5,13 Mio. t das Vorjahresergebnis um mehr als 13 Prozent verfehlen. In acht der zehn größten Importländer sollen die Einfuhren zurückgehen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Allein der Importbedarf Chinas soll um fast ein Drittel sinken, nachdem dort die Produktionsstätten soweit ausgebaut wurden, dass das Land fast ein Selbstversorger ist. Im Zuge der Finanzkrise dürften die Drittlandslieferungen der EU einen kräftigen Dämpfer erhalten, zumal auf dem wichtigen russischen Markt viele Abnehmer in einer Kreditklemme stecken. (LPD)