Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.09.2020 | 16:15 | Honigproduktion 

Deutschlands Imker nur mit mäßiger Ernte

Wachtberg - Deutschlands Imker haben dieses Jahr nur eine mittelmäßige Honigernte einholen können.

Honigernte 2020
34 Kilo Honig pro Volk: Deutschlands Imker haben 2020 nur mäßiger Ernte. (c) proplanta
Es sei zu trocken gewesen - viele Blumen hätten zwar üppig geblüht, hätten aber zu wenig Nektar gehabt, hieß es vom Deutschen Imkerbund am Freitag in Wachtberg bei Bonn. Pro abgeerntetem Bienenvolk seien im Schnitt knapp 34 Kilo Honig eingeholt worden. Im Vergleich zu 2019 war dies zwar fast ein Kilo mehr, der Wert liegt aber grob gesagt im Zehn-Jahres-Schnitt. «Die Ernte war nur durchschnittlich», sagte Imkerbund-Sprecherin Petra Friedrich. Klimawandel und Trockenheit führten dazu, dass Sortenhonige aus Raps oder Lindenblüte in manchen Regionen sehr schwach ausfielen.

Die Erntewerte wurden in zwei Umfragen unter jeweils rund 9.000 Imkern ermittelt zur Früh- und zur Sommertracht. Etwa jeder zehnte Imker hat den Honig nicht aus den Bienenstöcken geholt - zum Beispiel weil er nur mit geringem Ertrag gerechnet hat. Insgesamt ernteten die Imker nach Schätzung des Bundes 30.700 Tonnen Honig. Damit dürften sie wie in den Vorjahren nur etwa ein Viertel des heimischen Honigbedarfs decken - drei Viertel des hierzulande verkauften «Blütengoldes» stammt aus dem Ausland, vor allem aus Rumänien, Brasilien, Mexiko und China. Der Preis für deutschen Honig wird nach der diesjährigen Ernte nach Einschätzung des Imkerbundes wenig verändert sein.

Der Imkerbund hat rund 127.000 Mitglieder, die im Schnitt rund 7 Völker halten. Die allermeisten machen dies als Hobby. Die Zahl der Berufsimkereien liegt nur bei einigen Hundert. Der Imkerbund setzt sich für mehr Vielfalt auf Feldern und in Gärten ein. «Wir könnten mehr Honig produzieren, aber dafür müssen mehr Trachten da sein», sagte Imkerbund-Sprecherin Petra Friedrich.

Trachten sind der Überbegriff für Nektar, Pollen und Honigtau, welche die Bienen in ihren Stock bringen. Mehr Blühflächen würden helfen, so Friedrich. Angesichts des Klimawandels sollten beispielsweise mehr trockenresistente Blumen wie die Durchwachsene Silphie gepflanzt werden, damit Bienen durchgängig fündig würden auf ihren Flügen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Sichtung von Asiatischen Hornissen melden!

 Herkunft kommt auf Honiggläser

 Bei guter Pflege überstehen Bienen wechselhaftes Wetter gut

 Viele Bienenvölker über Winter verstorben

 Honigbienen kommen aus ihren Stöcken

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken