Über Haar- beziehungsweise Federproben sei die Bestimmung der Stresshormone Cortisol bei Rindern und Schweinen sowie Corticosteron bei Hühnern und Puten möglich, sagte Projektleiter Winfried Otten am Montag.
Stresshormone könnten zur Bewertung von Belastungszuständen bei Tieren bislang in Blut-, Speichel-, Urin- oder Kotproben gemessen werden. «Diese Probenentnahme selbst kann für die Tiere stressig sein und der Hormongehalt in diesen Proben spiegelt nur die Belastung kurz vor dem Zeitpunkt der Entnahme wider.»
Über Haare und Federn gebe es nun ein einfaches und präzises Verfahren zur Bestimmung von Langzeitstress, sagte Otten. Während des Haar- und Federwachstums erfolge eine kontinuierliche und stabile Einlagerung der
Hormone, mit der neuen Methode könne die Stressbelastung der vorangegangenen Wochen und Monate ermittelt werden.
Die Dummerstorfer Forscher könnten zeigen, dass bei Nutztieren einzelne Haarsegmente als eine Art Kalender der Stressbelastung verwendet werden können.