Der Präsident des Landesfischereiverbandes, der Görlitzer Landrat Bernd Lange (CDU), eröffnete das Abfischen am Samstag bei der Fischzucht Schröder vor rund 1.000 Gästen.
Beim traditionellen Fischzug waren auch Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (
CDU) und die sächsische Fischkönigin Sarah Appenfelder dabei. Bis November haben die Teichwirte Zeit, die Karpfen in Behälter für den Weihnachtsverkauf oder zur Überwinterung zu bringen. Schmidt erwartet eine ähnliche Karpfenernte wie im vergangenen Jahr.
2015 hätten die sächsischen Teichwirte 1.730 Tonnen Karpfen erwirtschaftet, so Schmidt. «Insgesamt über alle Fischarten waren es sogar 2.340 Tonnen.» Der Minister betonte, dass die Teichwirtschaft einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der sächsischen Kulturlandschaft leiste.
Laut Landesfischereiverband sind die Karpfen trotz Wetterunbilden in diesem Jahr gut gewachsen und von «hervorragender Qualität». Der milde Winter und fehlendes Eis auf den Teichen habe zu Verlusten durch Kormoran, Grau- und Silberreiher bei den Satzfischen geführt. Die stark wechselnden Temperaturen mit sehr heißen Phasen hätten den Karpfen dann im weiteren Jahresverlauf Stress bereitet.
Die Karpfenteichwirtschaft macht rund drei Viertel der sächsischen Fischzucht aus. 178 Unternehmen bewirtschaften im Freistaat Fischteiche. Größtenteils sind es Familienbetriebe im Haupt- oder Nebenerwerb.
Das Abfischen geht vielerorts mit Volksfesten einher. An 25 großen Teichen sind Feste geplant. Neben den Karpfen werden dabei auch andere Fischarten wie Schleie, Zander, Hechte Störe und Welse angeboten. Karpfen werden in der Regel dann gefischt, wenn sie drei Sommer alt sind. Dann bringen sie drei bis vier Pfund auf die Waage.